Genau 88 Seiten geballte Information
Neuer Jahresbericht 2016: Familie, Flüchtlinge, Finanzen
EKHNDer Jahresbericht 2015/2016 ist da.25.08.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
25. August 2016. Das große Engagement für Familien in verschiedenen Formen und über Generationen hinweg, der Einsatz für Geflüchtete sowie eine vorerst solide Finanzlage ‑ das sind die Hauptthemen des neuen Jahresberichts 2015/2016, den die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Donnerstag (25. August) vorgelegt hat. Das 88-seitige Heft mit zahlreichen Grafiken und Fotos kann ab sofort online unter www.ekhn.de/Jahresbericht eingesehen oder in gedruckter Form unter info@ekhn.de sowie telefonisch unter 06151/405-287 kostenlos bestellt werden.
Hilfe für Familien: Vom Bildungsprogramm im Internet bis zum Dorfprojekt
Im Mittelpunkt des Reports steht in diesem Jahr der Einsatz der evangelischen Kirche für Familien, die durchaus mehr als Vater, Mutter, Kind sein kann. In mehr als 30 Beiträgen wird dabei die digitale Elternbildung per Internet ebenso vorgestellt wie die Beratungsarbeit in Familienzentren, das Angebot von Vater-Kind-Freizeiten oder ein Projekt, bei dem ein ganzes Dorf zur Großfamilie wird. Präsentiert werden außerdem die vielfältigen Angebote für Alleinerziehende. Eine Reportage gibt schließlich Einblicke in Gottesdienste für Brautpaare sowie gleichgeschlechtliche Partnerschaften.
Flüchtlingsarbeit: 8.000 Ehrenamtliche in über 650 Gemeinden im Einsatz
Daneben wird über die neuen Herausforderungen in der Flüchtlingsarbeit berichtet wie beispielsweise der Integrationsarbeit in den evangelischen Kindertagesstätten oder der Beratung in der zentralen hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen mit ihren 80.000 Einzelschicksalen. Schließlich verrät der Jahresbericht, dass rund 8.000 Ehrenamtliche in über 650 Gemeinden in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Dabei fördert die hessen-nassauische Kirche in Kooperation mit der benachbarten kurhessischen Kirche insgesamt 220 Hilfsprojekte direkt.
Finanzen: Noch solide Zahlen aber in Zukunft deutlich unter Druck
Als vorerst stabil beschreibt der Bericht die aktuelle Finanzlage der EKHN. Für das zurückliegende Jahr wird von etwa 495 Millionen Euro Einnahmen aus Kirchensteuern ausgegangen (2014: 489 Millionen). Durch die Umstellung auf das neue, transparentere kaufmännische Finanzsystem wird der Abschluss für 2015 aktuell noch erarbeitet. Im laufenden Jahr konnten in den ersten fünf Monaten Kirchensteuereinnahmen von 187 Millionen Euro verbucht werden, das sind knapp drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Unter anderem durch zunehmende Verpflichtungen in der Altersvorsorge werden den Prognosen zufolge die Finanzen aber in Zukunft deutlich stärker als zuletzt unter Druck kommen.
Mitgliederzahlen: Weniger Austritte und mehr Eintritte
Erfreuliches zeigt sich beim Blick auf die Mitgliederstatistik im Bericht. Deutlich abgenommen hat gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Kirchenaustritte: 2015 waren es 15.592; ein Jahr zuvor noch 19.703. Ihnen standen auch mehr Eintritte, nämlich 2.388 (Vorjahr: 2.063) gegenüber. 2015 wurden 11.433 Kinder (Vorjahr: 11.721) und 1.070 Erwachsene (Vorjahr: 1.090) getauft. 21.905 Mitglieder (Vorjahr: 19.485) wurden bestattet. Ende 2015 hatte die EKHN damit insgesamt 1.608.709 Mitglieder (Vorjahr 1.630.384), etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung im Kirchengebiet, das Mittel- und Südhessen sowie Teile von Rheinland-Pfalz umfasst.
Kirchenpräsident Volker Jung: Familie wird groß geschrieben
Nach Worten von Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung wird in der evangelischen Kirche „die Familie großgeschrieben“. Ihr liege es sehr daran, „dass Familienleben gelingt“, schreibt er im Vorwort des aktuellen Jahresberichtes. Dabei wirbt er für die Akzeptanz eines vielfältigen Familienbildes. So sei es bei näherem Hinsehen „gar nicht so einfach, genau zu bestimmen, wann eine Familie beginnt und wann sie endet“. Er weist auf Erwachsene hin, die Adoptiv- oder Pflegekinder bei sich aufnähmen sowie Patchwork- oder Regenbogenfamilien. Wenn Familien zerbrechen, blieben Eltern über die Kinder dennoch verbunden. Familie sei da, wo Menschen füreinander einträten und sich umeinander kümmerten. Kirche solle „Menschen ermutigen, verlässlich, dauerhaft und verbindlich Verantwortung füreinander zu übernehmen“. Nach Ansicht des Kirchenpräsidenten ist es zudem wichtig, in der Gesellschaft „dafür einzutreten, dass die vielfältig gelebten Formen als Familie anerkannt und unterstützt werden“.
Finanzdezernent Heinz Thomas Striegler: Gute Arbeit ermöglichen
Heinz Thomas Striegler, Hessen-Nassaus Finanzdezernent und Leiter der Kirchenverwaltung, bezeichnet im aktuellen Jahresbericht die Haushaltslage als „stabil aber im Ausblick schwächer“. So prognostiziert er bei einer Fortschreibung der bisherigen Finanzplanung bis zum Jahr 2025 ein negatives Bilanzergebnis von etwa 25 Millionen Euro pro Haushaltsjahr. Der Grund seien vor allem stark ansteigende Verpflichtungen in der Altersvorsorge, die auch durch möglicherweise höhere Erträge aus der Kirchensteuer nicht mehr aufgefangen werden könnten. Striegler warnt: „Auf der Einnahmeseite dürfen wir auch die demographische Entwicklung nicht vergessen, denn die geburtenstarken Jahrgänge werden ab etwa 2018 in den Ruhestand treten“. Das habe Auswirkungen auf die Kirchensteuer, die abnehmen wird. Striegler dankt in seinem Report ausdrücklich allen, die die kirchliche Arbeit mit ihrem Kirchensteuerbeitrag, einer Spende oder Kollekte unterstützten: „Sie ermöglichen damit gute Arbeit.“
Hintergrund: Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Kirchengebiet der EKHN gehören der Westerwald, der Taunus, der Vogelsberg, der Odenwald und Rheinhessen sowie das Rhein-Main-Gebiet mit Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt und Mainz im Zentrum. Etwa ein Viertel des Kirchengebiets liegt auch in Rheinland-Pfalz, die anderen Regionen in Hessen.
Mehr Informationen zum Jahresbericht
Internet: www.ekhn.de/Jahresbericht
Bestellung: E-Mail: info@ekhn.de; Telefon: 06151/405-287
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