Dekanat Rodgau

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    Mainz

    Oratorium zum Reformationsjubiläum: Uraufführung verschoben

    Volker RahnChristuskirche MainzChristuskirche Mainz

    Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat die Uraufführung eines von ihr in Auftrag gegebenen Oratoriums zum 500-Jahr-Jubiläum der Reformation abgesagt. Sie solle nun im kommenden Frühjahr nachgeholt werden, erklärte Oberkirchenrätin Christine Noschka von der Darmstädter Kirchenverwaltung am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd).

    Ursprünglich hatte das Werk des Frankfurter Komponisten Gerhard Müller-Hornbach bereits am 22. September in Frankfurt uraufgeführt und von einer einführenden Veranstaltung begleitet werden sollen. Die Tagung „Im Spiegel der Angst” in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Frankfurt fand statt, die Aufführung kam jedoch aus „terminlichen Gründen”, wie Noschka sagte, nicht zustande. Dadurch wäre die geplante zweite Vorstellung am 31. Oktober in der Mainzer Christuskirche zur Uraufführung geworden, ohne dass es eine einführende Veranstaltung in zeitlicher und räumlicher Nähe gegeben hätte. Deshalb habe die EKHN sie abgesagt.

    Das Musikwerk „Im Spiegel der Angst - Auf der Suche nach Entängstigung” thematisiert die Frage, wie mit der Angst vor dem Fremden umzugehen ist. Müller-Hornbach geht dem mit Texten von Martin Luther über Ingeborg Bachmann, Henrik Ibsen, Hannah Arendt und Erich Fried bis Khalil Gibran nach.

    „Das Werk ist ein Stück dieser Zeit.”

    Die EKHN habe die kirchenmusikalische Komposition beauftragt, damit im Jahr des Reformationsjubiläums nicht nur Pop-Musicals Luther aufgreifen, sondern die Kirche auch einen Beitrag im Bereich der Neuen Musik leistet, erklärte Noschka, die Leiterin des Dezernats Kirchliche Dienste. „Das Werk ist ein Stück dieser Zeit.” Angst spiele auch heute eine Rolle in der Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen und das Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft.

    Provozierende Lutherzitate

    Die Zitate Luthers gegen Juden und Türken in dem Oratorium seien „eine große Provokation”, sagte die Pfarrerin. Deshalb sei eine einführende Veranstaltung erforderlich.

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