Internationale Tagung in Prag
Scherf: „Verantwortung für Europa gerecht werden“
EKHN/Detlev KnocheUlrike Scherf spricht zu 100 Jahren Ende des Ersten Weltkriegs in Prag17.12.2018 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
EKHN/Detlev KnocheUlrike Scherf bei der internatioalen Tagung in PragPrag/Darmstadt, 17. Dezember 2018. Bei einer internationalen Konferenz in Tschechien hat die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, auf die Bedeutung der Versöhnungsarbeit 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg hingewiesen. Es sei bis heute wichtig, dass zwischen Nationen bestehende „unterschiedliche Perspektiven betrachtet und Differenzen ausgesprochen werden“, sagte sie am Wochenende in Prag. So sei das Ende des Ersten Weltkrieges für die einen mit bis heute belastenden traumatischen Erfahrungen und für die anderen mit Hoffnungen auf einen Neuanfang verbunden. Zu der Konferenz eingeladen hatte die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien, deren Gründung in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Entstehung des tschechischen Staates vor 100 Jahren steht.
Scherf erinnerte an eine Stellungnahme der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen in Europa (GEKE) vom September diesen Jahres, in der sich die europäischen evangelischen Kirchen erstmals gemeinsam zu ihrer friedensethischen Verantwortung für Europa bekannt haben und es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Fragen nach Schuld und Versöhnung nachzugehen sowie Migration und den Schutz von Minderheiten als gemeinsame Herausforderung für Demokratie und Zivilgesellschaft zu sehen.
Scherf war am Donnerstag mit einer Delegation aus der hessen-nassauischen Kirche unter der Leitung des Zentrums Oekumene in Frankfurt nach Prag aufgebrochen, um dort auch den 100. Geburtstag der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder zu feiern. Mit ihr unterhält die hessen-nassauische Kirche seit vielen Jahrzehnten eine enge Partnerschaft. Stellvertretende Kirchenpräsidentin Scherf bekräftigte die enge Verbindung und sieht in ihr eine wichtige Rolle, einer „gemeinsamen Verantwortung für Europa“ gerecht zu werden.
An der Konferenz in Prag nahmen unter anderem tschechische, slowakische, polnische und ungarische Vertreterinnen und Vertreter sowie Gäste aus den USA, den Niederlanden, Rumänien und Österreich teil. Das Treffen wollte dabei unterschiedliche Sichtweisen beleuchten. Es fragte unter anderem danach, inwieweit sich staatliche und gesamtgesellschaftliche Positionen in den einzelnen Ländern von den kirchlichen unterscheiden.
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