Armut
Tafeln versorgen mehr als zwei Millionen Menschen
Wolfgang Borrs/Bundesverband Deutsche TafelSortieren von Lebensmittelspenden in einer Berliner Tafel07.05.2014 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die bundesweit mehr als 900 gemeinnützigen Tafeln versorgen immer mehr Bedürftige mit Lebensmitteln. Auf zwei bis 2,5 Millionen Menschen schätzt der Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Tafel, Jochen Brühl, die Zahl der Kunden an den mehr als 3.000 Ausgabestellen in ganz Deutschland. Über die klassischen „Armen“ hinaus suchen in letzter Zeit vermehrt Studenten und Flüchtlinge die Tafeln auf, wie Brühl in Wiesbaden sagte.
Nach den Angaben von Brühl engagieren sich bundesweit fast 60.000 Menschen ehrenamtlich für die Tafeln, etwa an den Ausgabestellen der Lebensmittel oder bei deren Transport. Zwar steige erfreulicherweise auch die Spendenbereitschaft von Supermärkten, Lokalen und Firmen, aber nicht im selben Ausmaß wie die Nachfrage der Bedürftigen. Armut sei in der reichen Bundesrepublik nach wie vor groß, obwohl andererseits pro Haushalt jährlich bis zu 80 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen würden. Allein in Hessen gibt es den Angaben zufolge 54 Tafeln.
Die ersten Tafeln in Deutschland, die sich mittlerweile bei Bedarf auch gegenseitig aushelfen, wurden 1993 eingerichtet. In den USA gibt es sie noch länger. Inzwischen kommen laut Brühl auch schon aus Ländern wie der Ukraine und Portugal Anfragen, wie sich die deutschen Tafeln organisieren.
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