Geldspenden benötigt
Ukraine: Sachspenden drohen Flüchtlingswege zu blockieren
Diakonie KatastrophenhilfeMenschen flüchten aus der Ukraine.02.03.2022 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die hessen-nassauische Kirche bittet Gemeinden angesichts des Krieges in der Ukraine dringend darum, derzeit keine Sachspenden für die Hilfe zu sammeln. Aktuell gebe es keine ausreichende Logistik, etwa für die Annahme, Sortierung, Lagerung, Transport und für die Verteilung von Sachspenden, erklärt der Leiter des Zentrums Oekumene, Detlev Knoche.
Sachspenden zu einem späteren Zeitpunkt
Sachspenden - und in dem Fall auch nur gezielt Hygieneartikel, Windeln, Babynahrung – seien erst sinnvoll, wenn systematische Konvois in die Ukraine möglich seien. Derzeit bestünde sogar die Gefahr, dass sie an den Zufahrststaßen und an der Grenze im Zweifel den wichtigen Flüchtlings-Verkehr behinderten.
Geflüchtete: Enger Kontakt zu Partnerkirchen
Mit Partnerkirchen in den Nachbarländern der Ukraine wie Polen, Tschechien und Rumänien sind die hessen-nassauische und kurhessische Kirche nach Worten von Detlev Knoche „in engem Kontakt". Die Hilfsbereitschaft in den Ländern sei sehr groß und dort würden geflüchtete Menschen derzeit gut versorgt.
Zudem müssten auch dort erst Strukturen aufgebaut werden, um die große finanzielle Spendenbereitschaft umsetzen zu können. Gegenwärtig unterstütze beispielsweise die Diakonie Katastrophenhilfe die polnische Diakonie personell. Die Hilfswerke meldeten außerdem eine kaum je dagewesene Bereitschaft zur Unterstützung.
Hilfen für Ukraine: Langer Atem gebraucht
Gegenwärtig gehe die Diakonie Katastrophenhilfe zugleich davon aus, dass Flüchtlinge in den Nachbarländern der Ukraine und auch in Deutschland zunächst in Familiennetzwerken unterkommen, so Knoche. Dies könne sich möglicherweise aber in den kommenden Wochen ändern. Die EKHN beobachte die Lage genau und überlege, wie sie in den kommenden Wochen gezielt helfen könne. Knoche: „Aus meiner Perspektive braucht es jetzt einen langen Atem. Kein Aktionismus, sondern Geduld und dann auch gezielte Hilfen, wenn sich die Bedarfe abzeichnen. Die Folgen des Krieges werden uns noch lange beschäftigen“
(Stand 2. März 2022)
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