Lärm und Gesundheit
Verkehrslärm erhöht das Risiko für Depression und Herzschwäche
Jörn von Lutzau29.10.2015 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm sind einer Studie zufolge geringer als erwartet. Ein Ansteigen des Blutdrucks sowie ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko seien nur in Einzelfällen nachweisbar, erklärten die Autoren der bislang umfassendsten Studie zu den Wirkungen von Flug-, Schienen- und Straßenlärm am Donnerstag in Frankfurt am Main. Allerdings könne Verkehrslärm das Risiko für Depression und Herzschwäche erhöhen. Die Untersuchungen des Projektes Norah (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health) fanden am Flughafen Frankfurt und in der Rhein-Main-Region sowie an den Vergleichsstandorten Köln/Bonn, Berlin und Stuttgart statt.
Eine statistisch messbare Erhöhung des Schlaganfall-Risikos durch Fluglärm habe sich lediglich bei einem maximalen nächtlichen Fluglärmpegel gezeigt, sagte der Leiter der Teilstudie zu den Krankheitsrisiken, Andreas Seidler. Beim Herzinfarkt habe sich eher ein Zusammenhang zum Straßen- und Schienenlärm, aber weniger zum Fluglärm ergeben.
Alle drei Verkehrslärmarten könnten jedoch dazu beitragen, eine Depression zu entwickeln, hob der Professor für Arbeits- und Sozialmedizin an der Technischen Universität Dresden hervor. Beim Fluglärm hätten die Wissenschaftler beispielsweise herausgefunden, "dass das Risiko für eine depressive Episode durchschnittlich um 8,9 Prozent zunimmt, wenn die Belastung um zehn Dezibel steigt. Beim Straßenlärm steige dieses Risiko pro zehn Dezibel um 4,1 Prozent. Norah habe jedoch keine Belege dafür finden können, dass Verkehrslärm zur Entstehung von Brustkrebs beitragen könne, sagte Seidler. Hier sei weitere Forschung nötig.
Hinweis: Die Redaktion hat den ursprüngliche epd-Bericht durch einen aktualisierten Bericht des epd ersetzt, um den Sachverhalt klar zu stellen.
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