Der Grüne Hahn
Was macht ein Umweltauditor?
Holger-Jan HartmannHolger-Jan Hartmann pflanzt im Rahmen des „Grünen Hahns“ einen Baum.07.02.2019 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Ich kann endlich einen Beitrag zur Erhaltung der Schöpfung leisten und das sogar als Multiplikator“, so einer der ersten aktiven Umweltauditoren der EKHN Holger-Jan Hartmann. Er hat im vergangenen Jahr die Fortbildung zum ehrenamtlichen Umweltauditor gemacht. Das Ziel der Ausbildung ist, den Auditoren das Werkzeug zu geben, um ihre Gemeinden beim Erreichen des „Grünen Hahns“ zu unterstützen.
Der Grüne Hahn
Der „Grüne Hahn“ ist ein Zertifikat für Gemeinden, die sich besonders für den Schutz der Umwelt einsetzten. Das Zertifikat wird von der EKHN organisiert und basiert auf der EMAS III Verordnung der EU. Um die Auszeichnung zu bekommen gilt es, zu analysieren, an welchen Stellen die Gemeinde umweltverträglicher handeln könnte. Dazu wird extra ein Umweltbeauftragter ernannt und ein Gremium in der Gemeinde ins Leben gerufen, das alle Aufgaben mit Hilfe des Auditors angeht. „Die Umstellungen können vom Wechsel der Putzmittel bis zur Sanierung des Gemeindehauses reichen“, erklärt Hartmann. Nach einer Bestandsaufnahme werden Umweltrichtlinien und Ziele in einem Plan festgelegt, den anschließend ein Revisor prüft. Dann wird der „Grüne Hahn“ verliehen. Holger-Jan Hartmann freut sich: „Schon bald entsteht in den Gemeinden Ehrgeiz und die Ziele werden teilweise sogar übertroffen.“
Nicht nur die Natur wird geschützt – auch der Geldbeutel freut sich!
Holger-Jan Hartmann betreut gleich drei Gemeinden auf einmal auf dem Weg zum „Grünen Hahn“ – die eigene Andreas Gemeinde in Darmstadt und zwei weitere Darmstädter Gemeinden. Hauptberuflich ist er Unternehmensberater in seiner eigenen Firma. Trotzdem sei die ehrenamtliche Arbeit erfüllend, auch wenn die kleinen Vergütungen alleine den zeitlichen Aufwand nicht decken würden. „Ich genieße die Aufgabe des Umweltauditors so, weil ich in Bereichen weiterbilde, über die ich vorher gar nicht nachgedacht habe. Zum Beispiel, wie man Außengelände so einrichtet, dass sie für Insekten Lebensraum bieten“, berichtet Hartmann, „ Wir haben an der Kirche ein Insektenhotel aufgestellt und Obstbäume gepflanzt.“ Außerdem sei eine effiziente Pelletheizung in der Kirche installiert worden und einen großen Fahrradständer gebe es mittlerweile auch. Er soll dazu anregen, das Auto stehen zu lassen und die in den meisten Fällen recht kurze Strecke zur Kirche mit dem Fahrrad zurückzulegen. „Mit einer sinnvollen Regelung der Heizung im Gemeindehaus sparen wir nicht nur Energie, sondern auch bares Geld“, gibt Hartmann zu bedenken, „Jetzt wollen wir auch den Wasser und Stromverbrauch der Häuser der Gemeinde in Angriff nehmen.“
„Umweltauditor zu sein bereichert mein Leben“
„Es ist einfach schön zu sehen, wie sich eine neue Gruppe formiert, die sich ein gemeinsames Ziel setzt und daran arbeitet“, schwärmt der erfahrene Umweltauditor. „Das Projekt zieht sogar sonst eher Unbeteiligte in das Gemeindeleben, die so ihre Aufgabe finden.“ Die Ausbildung zum Umweltauditor umfasst insgesamt drei anderthalbtägige Seminare, sowie drei Webinare, also Einheiten, die man von zu Hause aus im Internet machen kann. Die Kosten werden vom Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung getragen. In der Ausbildung zum Umweltauditor bekomme man alle Grundlagen und die Schritte, die zum „Grünen Hahn“ führen vermittelt. Die Theorie in der Gemeinde in die Praxis umzusetzen sei dann aber ein ganz neues Abenteuer. Holger-Jan Hartmann bekräftigt: „Es ist toll zu sehen, was ich als Umweltauditor in Gemeinden bewegen kann!“
Die Anmeldung ist noch bis zum 14. Februar bei Kathrin Saudhof möglich. Weitere Informationen zu der Fortbildung zum Umweltauditor/zur Umweltauditorin und zum Grünen Hahn, sowie den Kontakt von Kathrin Saudhof finden Sie im Flyer:
Von Konrad Waßmann
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