Dekanat Rodgau

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    Dekanatssynode Idstein

    "Wir haben zu wenig über den Glauben gesprochen"

    Wer über den Glauben reden will, eine „Entdeckungsreise ins Land des Glaubens“ machen will, der hat im Evangelischen Dekanat Idstein große Chancen einen geeigneten Platz zu finden. Über die Hälfte der 24 Kirchengemeinden bietet einen so genannten „Kurs zum Glauben“ an. Davon konnten sich die knapp 50 Synodalen, also Vertreter aus allen Kirchengemeinden, auf der Frühjahrssynode (eine Art Kirchenparlament) in Waldems- Steinfischbach überzeugen. Sichtbar auf einer Landkarte des Dekanates. Dekan Oliver Albrecht sagte selbstkritisch, dass es Zeiten gegeben habe, wo sich Kirche zwar sehr stark gesellschaftlich und politisch engagiert habe, aber dafür „zuwenig über den Glauben gesprochen hat“. Die „Kurse zum Glauben“ sind längst nicht mehr nur Randerscheinung der „frommen Ecke“, weiß Spezialvikar Stephan Comes, der sich mit dem Thema eingehend beschäftigt hat. Er konnte sich noch daran erinnern, dass früher sein Ortspfarrer seine Mutter „heimlich“ beim Bäcker zu Bibelabenden eingeladen habe.

    „Wo haben die Menschen die Möglichkeit heute über ihren Glauben zu sprechen – auch um Freunde Gottes zu bleiben?“ fragte Dekan Oliver Albrecht. Glaubenskurse seien heute nicht mehr vereinnahmend. „Wir lassen die Menschen auch wieder los“, erklärte er.

    Ein Ziel sei es, die „Menschen an der Peripherie der Kirche“ zu gewinnen. Sie rückten dann vom Rand in den Mittelpunkt. Solche Kurse „wirkten der Gettoisierung einer Gemeinde entgegen. Da beschäftigen wir uns mal nicht mit uns selber“, betonte Albrecht, der selbst seit Jahrzehnten Glaubenskurse durchführt und den deutschlandweit verwendeten Kurs „Spur8“ mit entwickelt hat. Aber auch treue Gemeindeglieder seien dankbar für die Angebote, dem Glauben nachzugehen.

    Geht es nach dem Willen der Leitung des Dekanates Idstein, so sollen Glaubenskurse „ein wesentliches Merkmal evangelischer Identität und zum Regelangebot werden“. Etliche Erfahrungen einiger Synodaler bestärken diesen Weg: „Es hat gut getan für Kopf und Seele“, brachte es eine Kirchenvertreterin auf den Punkt. Andere wissen, dass aus den Glaubenskursen in der Gemeinde neue Angebote entstanden sind. Man müsse sich dabei aber auch auf Veränderungen einstellen, wenn man Kurse anbietet, erklärt Pfarrer Michael Koch (Niederseelbach) „Da entsteht eine heilsame Unruhe. Kurse zum Glauben verändern eine Gemeinde“, weiß auch Albrecht aus Erfahrung.

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