Dekanat Rodgau

Angebote und Themen

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    Abschied aus Dietzenbach

    „Zeit, einen Schritt weiter zu gehen“

    In Richtung Bensheim bricht im Sommer Pfarrerin Claudia Pisa auf: Nach viereinhalb Jahren Dienst in der Kreisstadt geht es für die 34-Jährige zu neuen Ufern an die Bergstraße - und mit Mann und Kind auf den Weg „zurück nach Hause“, wo sich Verwandte, Freundinnen und Freunde auf die junge Familie freuen. Die evangelische Christus-Gemeinde und Dekan Steffen Held verabschiedeten die Theologin mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Empfang am Pfingstsonntag in der Christuskirche im Herzen der Altstadt.

    kfBehält die Dietzenbacher Christus-Gemeinde in guter Erinnerung: Pfarrerin Claudia Pisa.

    Von den Impulsen, die sie in der Kreisstadt gesetzt hat, liegen ihr die Gottesdienste sehr am Herzen: klassisch am Sonntagmorgen, zielgruppenspezifisch mit Familien und Kindern, Traupaaren oder den Angehörigen Verstorbener – „im Gottesdienst kommt zusammen, was ich tun und wie ich als Pfarrerin sein will“, blickt die Geistliche zurück auf stimmungsvolle gemeinsame Glaubensfeiern in der Christus- und der Rut-Kirche, aber auch draußen. In besonderer Erinnerung bleiben ihr die Kerb-Gottesdienste, und damit verbindet Claudia Pisa den Wunsch, dass diese wiederentdeckte Tradition auch mit dem künftigen Pfarrteam eine gute Zukunft hat.  

    Besonders dicht erlebt Claudia Pisa Verkündigung „an den Stellen, wo wir möglichst individuell auf die Bedürfnisse von Menschen eingehen - sei es zu den festlichen, fröhlichen oder besonders traurigen Momenten im Leben. Wenn dann die Leute sehen, dass ihr Leben und das, was die Pfarrerin da vorne erzählt, etwas miteinander zu tun haben, wird Glauben authentisch lebendig.“

     

    „Bunte und vielfältige Kirche ist Gewinn und Chance für alle“

    Überrascht ist die Seelsorgerin, dass in einer Kirche mitten im Wandel manche noch Bilder im Kopf haben, die für viele Aktive schon lange der Vergangenheit angehört. „Als Kirche bewegen wir uns da auf einem Grat zwischen Veränderungsbedarf und der Angst vor Traditionsverlusten und -abbrüchen.“ Für solche Empfindungen hat die Pfarrerin viel Verständnis. „Es ist gut und wichtig, dass wir auf die hören, die das, was ihnen am Herzen liegt, bewahrt sehen wollen.“ 

    Weniger kann sie nachvollziehen, dass manche persönlichen Rückmeldungen nach Gottesdiensten oder anderen Begegnungen von einem nicht mehr aktuellen Pfarrer*innen- und Kirchenbild zeugen. „Ich hoffe, auch diese Leute haben gemerkt, dass Kirche heute lebendig, bunt, vielfältig und weiblicher ist, dass das ein Gewinn und eine Chance für alle ist, eine vielfältiger werdende Gesellschaft anzusprechen – und dass Frauen im Pfarramt es auch können.“

     

    „Eine engagierte Gemeinde, der ihre Kirche am Herzen liegt“

    Lebendig, bunt und vielfältig – in der Christus-Gemeinde mit ihren beiden Standorten an der Darmstädter und an der Rodgaustraße und bei den vielen Aktiven hat sie diesen Dreiklang gefunden: „in einer engagierten Gemeinde, der ihre Kirche am Herzen liegt und in der trotz der Zwangspause, die viele Angebote wegen der Corona-Pandemie einlegen mussten, viel passiert: „Kinder- und Jugendarbeit, ein neues Kindergottesdienst-Team, Angebote für Senior*innen, ein engagierter und interessierter Kirchenvorstand – ich bin gern hier gewesen und habe viel Wertschätzung erfahren.“ 

    So hat sie auch die Zusammenarbeit im Team der Hauptamtlichen erlebt: „Mit Andrea Schwarze hatte ich hier eine Pfarrkollegin, mit der ich oft in unterschiedlichen Aufgaben und Kontexten, aber immer vertrauensvoll und gemeinsam in der und für die Gemeinde unterwegs war.“ Als „wahren Luxus“ hat sie die Arbeit von Kantor Christian Müller im Team erlebt, der mit seiner musikalischen Arbeit „viel an Gemeinde- und Gottesdienstangeboten möglich macht“. Neues brachten Wechsel bei der Kirchenvorstandswahl und zuletzt im Gemeindebüro mit sich, organisatorisch wurde manches neu auf die Beine gestellt, damit die Christus-Gemeinde gut sortiert in die Zukunft gehen kann. 

     

    Zeit zum Träumen und für mehr Besuche hat gefehlt

    Natürlich hat Claudia Pisa, wie sie von sich erzählt, in den vergangenen viereinhalb Jahren eine Menge gelernt: „Was ich beeinflussen kann, ist meine eigene Arbeit, die ich so gut mache, wie es mir möglich ist – und so, dass ich immer hinter dem, was ich tue, stehen kann.“ Gefehlt hat ihr im Alltag von Pfarramt und Gemeinde manchmal die Gelegenheit zum Träumen, wie Kirche noch sein kann. Und „gerne noch mehr“ Zeit hätte sie für Besuche, persönliche Begegnungen und Seelsorge aufgebracht. 

    Bei alldem sind ihr Dietzenbach und die Christus-Gemeinde nicht nur aus professioneller Sicht ans Herz gewachsen: „Ich habe hier geheiratet und bin hier Mutter geworden – das verbindet. Jetzt ist es aber für uns als Familie Zeit, einen Schritt weiter zu gehen.“

     

    Bewegtes Berufsleben

    Geboren in Ludwigshafen und aufgewachsen in der Pfalz und in Bensheim, hat Claudia Pisa in Heidelberg, Göttingen und Atlanta/USA evangelische Theologie studiert. Am Göttinger Lehrstuhl für Kirchengeschichte war sie wissenschaftliche Hilfskraft. Ihr Vikariat absolvierte Claudia Pisa nicht weit weg in Egelsbach, das anschließende Spezialpraktikum in der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie in einer Sporteventagentur in Darmstadt. Nach Dietzenbach wird die Stefanusgemeinde Bensheim nun die zweite Station im Gemeindepfarramt. Dort wird sie im Umfang einer halben Stelle arbeiten.  

     

    Nachfolge geregelt

    Dekan Steffen Held dankt Pfarrerin Claudia Pisa für ihr engagiertes Eintreten für den Glauben und für Gott in der Welt, auch und gerade im Kontext eines so multireligiösen und multikulturellen Gemeinwesens wie der Kreisstadt. „Wir lassen Pfarrerin Pisa nur ungern gehen und werden ihre kreativen Ideen, ihr konstruktiv-kritisches Mitdenken und ihre Herzlichkeit sehr vermissen.“

    Gleichzeitig freut er sich auch als Verantwortlicher für den Pfarrdienst in der Region, dass die Nachfolge nahezu nahtlos geregelt ist. Schon am Sonntag, 2. Juli, feiert die Christus-Gemeinde ab 17 Uhr den Ordinationsgottesdienst mit und für Pfarrerin Mareike Clausing, die der Starkenburger Propst Stephan Arras an diesem Tag feierlich für ihren Dienst segnen und als neue Dietzenbacher Pfarrkollegin von Andrea Schwarze und Uwe Handschuch vorstellen wird. 

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