Telefonseelsorge
Jahresbilanz 2023: 1000 Sorgenanrufe monatlich
TelefonseelsorgeTelefonseelsorge: Die Gespräche sind immer anonym20.01.2024 mhart Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Wir leisten einen wichtigen Beitrag bei der psychosozialen Versorgung der Region,“ betont die evangelische Leiterin der regionalen TS, Pfarrerin Martina Schmidt und ergänzt: „Wir sind verlässlich da und haben für alle ein freundliches Wort, können trösten und manchmal orientieren. Viele sind darüber sehr dankbar.“
"Einsamkeit, Ängste und depressive Stimmungen"
Einsamkeit war 2023 der häufigste Grund für Anrufe. Sehr häufig wird außerdem über Ängste und depressive Stimmungen sowie Suizidgedanken gesprochen, teilt Ludger Storch, Vorsitzender des bundesweiten Telefonseelsorge-Arbeitsgruppe Statistik, mit. Martina Schmidt bestätigt das mit Blick auf die gesellschaftlichen und weltweiten Krisen. „Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden hier spüren deutlich: Die Corona-Pandemie mit ihren Schrecken und Zumutungen ist zwar weitestgehend überstanden, aber Sorgen und Ängste sind geblieben, nun genährt durch die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten.“
Im privaten Bereich wachsen die Sorgen im Blick auf das eigene Leben angesichts der Preissteigerungen bei den Mieten und Lebenshaltungskosten. Diese existenziellen Bedrängnisse kommen bei der Telefonseelsorge direkt und ungefiltert an. „Für diese Gespräche sind die Mitarbeitenden gut geschult“, sagt die Seelsorgerin
Deutschlandweit mehr als 1 Million Anrufe bei der Telefonseelsorge
Deutschlandweit haben sich mehr als eine Million Menschen mit ihren Sorgen und Nöten an die Telefonseelsorge gewandt. Sie haben angerufen oder den Kontakt per Chat und Mail gesucht. Eine präzise bundesweite Auswertung für 2023 wird von der Zentrale in Berlin in Kürze vorgelegt, dabei ist eine ähnliche Anruferzahl wie im Vorjahr zu erwarten, also erneut rund 1,2 Millionen. Neben den anonymen Anrufen bei der Telefonseelsorge ist ein ebenfalls anonymer Kontakt im Chat oder per Mail mit den dafür qualifizierten Ehrenamtlern möglich. Deutlich mehr als 38.000 Chats und über 41.000 ausgetauschte Mails zählt die Telefonseelsorge bundesweit.
Über 80 Ehrenamtliche in Gießen-Wetzlar
Leiterin Martina Schmidt und ihre katholische Kollegin, Johanna Klier, sind stolz darauf, dass in Gießen-Wetzlar über 80 ehrenamtliche Frauen und Männer am Telefon für Gespräche zur Verfügung stehen. Zudem wächst die Zahl derer, die sich für die Online-Seelsorge ausbilden lassen und im Chat oder Mail für hilfesuchende Menschen da sind, freut sich Leiterin Johanna Klier. Den beiden Leiterinnen ist es besonders wichtig, dass bei all den schweren Themen, mit denen die Ehrenamtlichen umgehen müssen, deren eigene Stabilität nicht gefährdet wird. Die gute Ausbildung, Supervisionen und Fortbildungen helfen, den eigenen Gefühlshaushalt im Gleichgewicht zu halten. „Und im Miteinander der Dienstgemeinschaft wird oft gelacht!“ Im neuen Ausbildungskurs, der Ende Januar beginnt, sind noch zwei Plätze sind in der Gruppe frei. In den zurückliegenden Jahren haben die künftigen Telefonseelsorger die Ausbildung stets als Bereicherung und persönliche Entwicklungschance erlebt. Informieren und bewerben können sich Interessierte im Internet www.telefonseelsorge-giessen-wetzlar.de oder telefonisch unter 0641 33 00 9.
Telefon: Die kostenlose Nummer für anonyme Gespräche mit der TelefonSeelsorge lautet bundesweit
0800/111 0 111 oder Tel.: 0800/111 0 222
Online-Seelsorge: Der Zugang zu Chat- oder Mailberatung erfolgt über die Homepage der TelefonSeelsorge Deutschland: www.telefonseelsorge.de Ende Januar beginnt ein neuer Ausbildungskurs bei der TelefonSeelsorge Gießen-Wetzlar.
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