Militärbischof ab 15. Juli
Abschied von Dr. Sigurd Rink, Propst für Süd-Nassau
Esther StoschPropst Sigurd Rink27.06.2014 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Nicole KohlheppPropst Sigurd RinkBislang war die ranghohe Aufgabe in beiden großen Kirchen nebenamtlich von einem Bischof oder kirchenleitenden Vertreter wahrgenommen worden. Gestiegene Anforderungen an das Amt des Militärbischofs haben zur Entscheidung der EKD geführt, die Stelle hauptamtlich zu besetzen. Das Amt wird Rink am 15. Juli 2014 antreten.
Dr. Sigurd Rink, Jahrgang 1960, war seit 2002 Propst (Regionalbischof) in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für die Kirchenregion Süd-Nassau mit Sitz in Wiesbaden und gleichzeitig Mitglied der Kirchenleitung der EKHN. Zuvor war er persönlicher Referent des Kirchenpräsidenten und Pressesprecher, sechs Jahre lang Pfarrer in der Taunusstadt Königstein-Falkenstein und sieben Jahre Pfarrer in Usingen.
Rink ist in Frankfurt am Main geboren, hat dort die Schule besucht und an einer bischöflichen Stiftsschule in Amöneburg/Oberhessen sein Abitur abgelegt. Das Studium der Evangelischen Theologie absolvierte er in Marburg, Heidelberg und München. In den folgenden Jahren hat der promovierte Theologe mehrere Veröffentlichungen zur kirchlichen Zeitgeschichte, zur Diakonie im geteilten Nachkriegsdeutschland sowie zu Dietrich Bonhoeffer publiziert.
Öffentlich äußert sich Rink regelmäßig zu aktuellen Themen der Kirche: Friedensethik, theologische Gegenwartsfragen und die Zukunft der Kirche gehören dazu. Er hat sich für den Lärmschutz am Mittelrhein (Bahnlärm) und am Flughafen Frankfurt eingesetzt. Als Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für „Kirche in Freizeit und Tourismus“ liegen ihm Fragen des gesellschaftlichen Freizeitverhaltens nahe.
Weitere kirchlichen Mandate waren: Theologischer Berater des bundesweiten Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU), Vizepräsident des Evangelischen Bundes Bensheim, der Träger des Konfessionskundlichen Instituts der EKD ist. Rink wurde Mitglied der hochrangigen Meissen-Kommission, in der die deutsche Kirche den Dialog mit der Church of England führt. Für die EKHN leitet der Kirchenvertreter das evangelische Flughafengespräch, in dem Anrainer-Kirchengemeinden aus Rhein-Main ihre Interessen gegenüber dem Airport und der Landesregierung vertreten. Kirchenleitend sorgte Rink in einer Kommission für den Entwurf einer neuen sogenannten Lebensordnung, in der Regulative für Pfarrer und Pfarrerinnen sowie Kirchengemeinden zeitgemäß beschrieben werden.
Bei Bildungsfragen hat Rink die Neugründung evangelischer Schulen wie „EVIM Campus Klarenthal“ in Wiesbaden mitgestaltet. Mit zahlreichen Motivationstagungen förderte er den theologischen Nachwuchs. Einer wichtigen Aufgabe widmet der Propst sich schon seit Jahren als Vorsitzender der Konvente der Evangelischen Akademie in Hessen und Nassau.
Sehr erfolgreich gelang Rink der Ausbau der kirchlichen Visitation in den Kirchengemeinden und Einrichtungen seiner Propstei, - sie ist heute ein funktionierendes Instrument der Qualitätssicherung kirchlicher Arbeit in der Region. Zu seinen geistlichen Aufgaben zählen Gottesdienste und Predigten, die er in seinem Kirchengebiet regelmäßig zu vielfältigen Anlässen hält.
In der Propstei Süd-Nassau, einer von sechs landeskirchlichen Propsteien mit acht Dekanaten, die von Diez an der Lahn bis Rüdesheim und Wiesbaden bis in den Taunus reicht, arbeiten 320 Pfarrerinnen und Pfarrer in 220 Kirchengemeinden, die von insgesamt 2500 Kirchenvorstehern in den Gemeindevorständen geleitet werden.
Ehefrau Gabriele ist Musikwissenschaftlerin und Pädagogin in einer Grundschule. Ihre drei Kinder befinden sich in Beruf und Ausbildung.
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