Dekanat Rodgau

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    Kritischer Film „Apple Stories“

    Apple und Ausbeutung

    Rasmus Gerlach

    Jeder kennt sie, fast jeder will sie aber kaum einer weiß, wie iPhones und iPads produziert werden. Kein Wunder, denn der weltweit agierende Apple-Konzern hält sich bedeckt. Der Dokumentarfilmer Rasmus Gerlach ist auf der Suche nach Produzenten und Fabriken um die halbe Welt gereist und hat den Film „Apple Stories“ gedreht.

    Rasmus Gerlach

    Apple-Produkte sind beliebt. Die Nacht vor der Einführung eines neuen iPhones verbringen die begeisterten Kunden auf der Straße vor der Hamburger Filiale, um als Erste das neue Produkt von Apple zu erwerben. Über die Produktions- und Arbeitsbedingungen aber hält sich der Weltkonzern bedeckt. Darüber wollte Dokumentarfilmer Rasmus Gerlach mehr herausfinden.

    Mit seiner Kamera hat er sich auf die Suche gemacht und afrikanische Grubenarbeiter befragt, die den Rohstoff Zinn in Ruanda abbauen und chinesische Fabrikarbeiter, die in Hongkong aus den einzelnen Komponenten iPhones zusammensetzen. Er begleitet eine apple-kritische NGO-Aktivistin in Hongkong, besucht eine geheime Fabrik auf dem chinesischen Festland, in der Apple-Kopien hergestellt werden und trifft sich mit ägyptischen Fremdenführern und Müllsammlern. Sein eigentlicher Fokus aber scheint den Handy-Bastlern zu gelten, die alte Mobiltelefone reparieren. Die einen helfen sich mit einem Föhn, andere mit einem Backofen. Ob in Hamburg, Hongkong oder Kairo, überall finden die Tüftler Wege, kaputte iPhones wieder instand zu setzen.

    Tatsächlich kam Gerlach durch die Hamburger Handydoktoren auf die Idee zu dem Film. „Es ist aber nicht so, dass ich Apple hasse“, erklärt er, vielmehr nutze er auch selbst die Produkte des Konzerns. Den Film sehe er eher als eine Analyse, eine Momentaufnahme. „Mich hat es interessiert, das so festzuhalten.“

    Interessant ist der Film durchaus, insbesondere die Aufnahmen der barfüßigen Minenarbeiter aus Ruanda bleiben ihm Gedächtnis. Leider spielt Gerlach die Stärken seiner Bilder und Geschichten nicht aus, sondern wechselt Orte und Protagonisten aufs Stichwort, ohne dass der rote Faden wirklich erkennbar ist. Trotzdem eignet sich der Film, um einen Einblick in die Welt der Minen- und Fabrikarbeiter zu erhalten und den eigenen Konsum zu reflektieren. Eine mögliche Lösung wäre das Fairtrade-Handy, das bald auf den Markt kommen soll. Allerdings nicht in den Apple-Stores.

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