Flüchtlinge
Diakonie: Frauen durch Flucht oft schwer traumatisiert
AhmadSabra/istockphoto.comSyrische Flüchtlingsfrauen im Libanon15.04.2015 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Schwangerenberatung des Diakonischen Werks Gießen erlebt einen Andrang von weiblichen Flüchtlingen. Sie kämen häufig aus Familien mit „Multiproblemlagen“, sagte die Sozialarbeiterin„ Astrid Mekelburg in Gießen. Die Frauen hätten meist eine monatelange Flucht hinter sich, einige seien erst auf der Flucht schwanger geworden. „Viele sind schwer traumatisiert.“
Teilweise seien die Frauen auf Schiffen über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Eine Frau habe ihr dreijähriges Kind verloren, das bei einem Bootsunglück ertrank. Eine Familie musste Schulden machen, weil sie Lösegeld für einen entführten Cousin zahlte.
„Frauen, die schwanger hier ankommen, können wir nicht betreuen, weil es unsere Kapazitäten überschreitet“, sagte die Sozialarbeiterin Ulrike Klein-Koeberle. Frauen in der Spätschwangerschaft blieben bis zur Geburt ihres Kindes in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (HEAE) in Gießen. Es gebe eine Kooperation mit der Uniklinik, wo sie entbinden. Erst nachdem sie in Wohnheime umgezogen seien, könne eine Beratung des Diakonischen Werks ansetzen. Viele Fragen drehten sich um die Existenzsicherung, berichtete Mekelburg. Diese gelinge meist gut. Die oft notwendige sozialpsychologische Arbeit könnten die beiden Beraterinnen allerdings nicht leisten.
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