Dekanat Rodgau

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    Krieg und Frieden

    EKD-Friedensbeauftragter kritisiert militärischen Einsatz im Syrienkrieg

    istock|MSRPhotoMann mit MaschinengewehrAn den heutigen Konflikten im Nahen Osten habe der Westen durch seine Interventionen einen großen Anteil, sagt der EKD-Friedensbeauftragte.

    Die Bundesregierung will 1.200 Soldaten, eine Fregatte und Aufklärungsflugzeuge in den syrischen Bürgerkrieg schicken – auch ohne UN-Mandat. Die Bundeswehr soll die internationale Koalition gegen den „Islamischen Staat“ unterstützen. Der Friedensbeauftragte der EKD sagt, mit diesem Einsatz gehe die Politik „den Terroristen auf den Leim“.

    Deeskalation statt weiterer Eskalation! Das fordert Renke Brahms. Er ist Friedensbeauftragter des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und zugleich Autor des Positionspapiers „Die Kriterien für einen Einsatz sind nicht erfüllt“. Im Papier wendet er sich gegen den Kabinettbeschluss, mit deutschen Soldaten aktiv in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen.

    Gemeinsam für eine Friedensordnung arbeiten

    Die Gründe für einen möglichen Kampfeinsatz der Bundeswehr seien vielschichtig, aber trotzdem für sich genommen nicht ausreichend. Brahms zeigt Verständnis dafür, dass die Bundesregierung vor allem aus Solidarität zu Frankreich handle. Auf geschehenes Unrecht und Terror dürfe jetzt aber nicht weiteres Unrecht und Schrecken durch Kampfeinsätze folgen. Genau darauf hofften die Terroristen, so das Papier. 

    Daraus folge eine größere Solidarisierung der sunnitischen Araber und auf Dauer eine weitere „Internationalisierung des islamistischen Terrors“. Militärische Mittel seien keine Lösung des aktuellen Konflikts. Vielmehr müsse eine internationale Koalition unter Einbeziehung aller beteiligten Staaten daran arbeiten, Geldquellen des Terrors trocken zu legen und gemeinsam eine Friedensordnung für die Region vorzubereiten.

    Nicht dieselben Fehler noch einmal machen

    Eine Beteiligung Deutschlands an dieser Friedensordnung müsse von den Vereinten Nationen durch ein Mandat abgesichert sein. Diese Lehre habe die Evangelische Kirche aus den Kriegen der letzten 60 Jahre gezogen. An den heutigen Konflikten im Nahen Osten habe der Westen durch seine Interventionen einen großen Anteil. Vor allem der letzte Irakkrieg habe gezeigt, dass die „Koalition der Willigen“ (USA und Verbündete) keinen Plan zur Befriedung des Kampfgebiets hinterlassen hatte. Ein besserer Plan für die Zukunft Syriens sei die Zusammenarbeit mit den wenigen verbliebenen zivilgesellschaftlichen Akteuren. 

    Auch Wolfgang Buff, Referent für Friedensbildung der EKHN, sieht in einem Kriegseinsatz gegen den IS keine Perspektive für Frieden im Nahen Osten. Stattdessen müssten alle Anstrengungen dahin gehen, zivilgesellschaftliche Strukturen vor Ort zu unterstützen und durch Diplomatie die Unterstützung der Terroristen zu untergraben.

    Zum Artikel „Friedensbeauftragter spricht von Spirale der Gewalt im Kampf gegen den Terror“

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