Dekanat Rodgau

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    Frieden

    Gedanken zur Flucht – ein Perspektivwechsel

    Anne Clark/istockphoto.comHand aufs HerzHand aufs Herz

    In Deutschland erfahren Flüchtlinge nicht nur Hilfsbereitschaft. An mancher Stelle schlägt den Menschen auch Hass entgegen. Doch wie kann solchen Parolen begegnet werden? Diese Gedanken sollen eine Anregung sein, rechten Kommentaren zu begegnen.

    Leg dich entspannt auf eine dicke Decke, schließe mal die Augen, atme tief ein und wieder aus und begib dich auf folgende Fantasiereise: In Deutschland ist Krieg! Deine Kinder haben nichts mehr zu essen, den Hund und die Katze hast du weggeschickt, weil du ihre hungrigen Blicke nicht mehr ertragen konntest!

    Du hast längst keine Arbeit mehr, die Schulen und der Kindergarten deiner Kinder liegen in Schutt und Asche. Manchmal hält das Technische Hilfswerk in deinem Dorf und lässt einen Sack mit Reis da – manchmal auch nicht. Dein Nachbar war immer dein Freund, er hat vielleicht noch einen Gemüsegarten doch das Wasser wird knapp.

    „Was würdest du tun?“

    Manchmal hat er Mitleid mit dir und schenkt dir ein paar alte Kartoffeln, irgendwann jagt er dich aus seinem Anwesen, weil auch er Kinder hat, die hungrig sind. Jemand erzählt dir, in Island – da gibt es noch Arbeit und manchmal dürfen die Menschen, die dort in ihren Ruderbooten ankommen, auch arbeiten und zu Essen gibt es da auch.

    Hand aufs Herz: Atme noch mal tief ein und wieder aus... Was würdest du tun? Würdest du in deinem zerbombten Dorf bleiben und zusehen, wie sie deine Kinder verhungern lassen oder deine Ehefrau vergewaltigen? Was würdest du tun? Würdest du nicht auch deine Kinder auf die Schultern setzen und hoffen, dass sie es irgendwo besser haben werden, dass sie irgendwo die Chance haben, weiter zu leben? Geh noch mal tief in dich - und frag dich das immer wieder, wenn du denkst, dass die Menschen die hier im Lager landen, in Deutschland nix zu suchen haben!

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