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    NS-Zeit

    Historiker-Verband fordert kritische „Mein Kampf“-Ausgabe

    Dirk Heuser/ pixelio.deHolocaust-Mahnmal

    Vor 50 Jahren begann der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess. Während der Tag bei Überlegebenden gemischte Gefühle hervorruft, streiten sich Forscher in Bayern über eine Neuauflage von Hitlers Buch „Mein Kampf".

    Im Streit um die Erstellung einer kommentierten Ausgabe von Hitlers Schrift „Mein Kampf“ hat der deutsche Historikerverband die bayerische Landesregierung kritisiert. Die Fortsetzung der wissenschaftlichen Edition von „Mein Kampf“ sei sehr wichtig, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Nora Hilgert, in Frankfurt am Main. Wenn das Buch ab 2016 ohne Kommentar neu aufgelegt werde, könne es ungewollten Interpretationen Vorschub leisten. Ende 2015, 70 Jahre nach Hitlers Tod, endet das Urheberrecht des Landes Bayern. 

    Die Entscheidung der bayerischen Landesregierung, die Förderung der historisch-kritischen Ausgabe von „Mein Kampf“ des Münchener Instituts für Zeitgeschichte zu stoppen, sei falsch, sagte Hilgert. Die Begründung, man könne nicht zugleich een NPD-Verbotsantrag beim Bundesverfassungsgericht einreichen und eine Ausgabe des Hitler-Buches fördern, sei nicht stichhaltig. „Mein Kampf“ sei eine historische Quelle. Diese müsse in ihren historischen Kontext gestellt werden.

    Das Hitler-Buch kann nach den Worten von Hilgert bereits jetzt über ausländische Verlage beschafft werden. Eine kommentierte Ausgabe wäre auch international für die Auseinandersetzung mit dem Werk wichtig. Außerdem könnte sie für den Schulunterricht und die Erwachsenenbildung eine große Hilfe sein. Das Institut für Zeitgeschichte will unterdessen das Projekt fortführen. Der Verband ist mit 2.800 Mitgliedern nach eigenen Angaben der größte Historiker-Verband in Europa. Er richtet unter anderem den Deutschen Historikertag aus.

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