Kunstaktion mit Friedensbortschaft
Internationales Friedenssymbol „Engel der Kulturen“ kommt in die EKHN
Altelier Gregor Merten und Carmen DietrichDer Engel der Kulturen kommt nach Dietzenbach, um zu bleiben: als Symbol für das Zusammenleben in Gleichberechtigung und friedlicher Verbundenheit der Religionen und Kulturen wird er am 9. Oktober in der Kreisstadt verlegt. Die Schirmherrschaft für das Projekt, das mit einem ökumenischen Pilgerweg durch Dietzenbach beginnt, hat Landrat Oliver Quilling.26.09.2016 kf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Atelier Gregor Merten und Carmen DietrichBeim Engel der Kulturen ist das Verbindende Teil der Kunst. Wie hier, wird im Rahmen der Verlegung eines Engels der Kulturen der Rohling für die neue Engel-Intarsie geschweißt.Es gibt ihn in Sarajewo und Tuzla, in den ehemaligen europäischen Kulturhauptstädten Pécz (Ungarn) und Istanbul, aber auch quer durch Deutschland in Essen, Trier oder Augsburg sowie an vielen anderen Orten quer durch den europäischen Kontinent: Mit dem „Engel der Kulturen“, einem Projekt der Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich, haben sich seit 2008 schon Tausende von Menschen auf den Weg des Miteinanders der Religionen und Kulturen in Europa gemacht.
Nun kündigt sich die kreisrunde, im Durchmesser etwa 65 Zentimeter große Form für Dietzenbach an. Am Sonntag, 9. Oktober, werden die beiden Künstler den „Engel der Kulturen“ als Intarsie gegen 16 Uhr am Europaplatz verlegen. Zuvor wird sie im Rahmen eines „Pilgerwegs für den Frieden“ in Gestalt eines metallenen Rades ab 12:30 Uhr von vielen Dietzenbacher Bürgerinnen und Bürgern durch die Stadt begleitet. An mehreren Orten in der Kreisstadt wird der Engel der Kulturen auf diesem Weg mit vielfältigem Programm Station machen. Den Schlusspunkt setzt das diesjährige Friedensgebet der Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Dietzenbach.
Unter der Schirmherrschaft von Landrat Oliver Quilling wird der „Engel der Kulturen“ im Rahmen der Interkulturellen Wochen verlegt. Insgesamt über 20 Gruppen, Gemeinden und Institutionen sind bei dem Großprojekt mit von der Partie. „Wir wollen mit diesem Projekt zeigen, wie vielfältig und bunt sich Menschen in Dietzenbach für ein gutes Miteinander einsetzen“, sagt die Ökumene-Pfarrerin des Evangelischen Dekanats Rodgau, Sandra Scholz.
Der Engel der Kulturen und Religionen
Entstanden ist der „Engel der Kulturen“ – so die beiden Künstler – in einem intensiven Findungsprozess mit den religiösen Symbolen Kreuz, Halbmond und Stern, die in verschiedenen Varianten „zueinander in Beziehung gesetzt wurden, bis die nun vorliegende Form entwickelt war, in der sie sich in ausgewogener Relation auf einer runden Fläche gruppieren“ und die Form eines Engels oder einer Friedenstaube ergeben. So werde deutlich: „Keine Gruppe kann herausgelöst werden, ohne dass alle anderen erkennbar mit geschädigt werden.“
„In die angespannte Situation zwischen den drei abrahamitischen Weltreligionen Islam, Juden- und Christentum bringen wir als bildende Künstler den Engel der Kulturen als vermittelndes Symbol ein“, beschreiben Carmen Dietrich und Gregor Merten den Grundgedanken. Durch das Mitmachen der verschiedenen Gruppen forme sich eine soziale Skulptur, „die den Wunsch vieler nach Zusammenleben in Gleichberechtigung und friedlicher Verbundenheit zum Ausdruck bringt und so entschieden rechtsextremen, fremdenfeindlichen, antisemitischen und islamophoben Tendenzen entgegenwirkt.“ Dabei stehen die Zeichen der drei Weltreligionen stellvertretend für alle Kulturen und Religionen.
Der Engel verbindet – quer durch Europa bis nach Jerusalem
Das Verbindende des Kunstwerks entsteht in einem mehrstufigen Prozess: Der „Rahmen“ des Dietzenbacher Engels wird bei einer Vorgänger-Aktion am 27. September in Recklinghausen aus einem stählernen Rad herausgeschweißt. In ihrem Atelier gießen Gregor Merten und Carmen Dietrich dann die entstandene Form mit einem blau eingefärbten Spezialbeton aus. Dieser „Engel“ wird dann in Dietzenbacher Boden eingebracht. An dieser Stelle wird wiederum das Zeichen für die nächste Stadt aus einer weiteren Metallscheibe herausgebrannt.
Die jeweils aus den Platten herausgeschnittenen, etwa zwei Zentimeter dicken Engel aus Stahl gehen auf die Reise: nach Jerusalem, wo sie – geprägt mit Ort und Datum der Verlegung ihres blauen Beton-Zwillings – zu einer „Engel-der-Kulturen“-Säule aufgeschichtet werden und an die Sehnsucht der Menschen nach Zusammenleben in Verschiedenheit und friedlicher Koexistenz erinnern sollen.
Spenden willkommen
Wer das Projekt nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützen möchte, kann in verschiedenen religiösen Gemeinden oder im Evangelischen Dekanat Rodgau mit dem Engel geprägte Geldstücke zum Preis von zehn Euro als Brosche oder Anhänger erwerben und so zum Botschafter der Toleranz und Verständigung werden.
Weitere Informationen zum Projekt „Engel der Kulturen“ stehen auf der Internetseite www.engel-der-kulturen.de. Über Aktuelles zur Dietzenbacher Verlegung informieren das Evangelische Dekanat Rodgau unter www.dekanat-rodgau.ekhn.de sowie das Integrationsbüro des Kreises Offenbach unter www.kreis-offenbach.de, Stichwort „Pro Prävention“.
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