Flüchtlingskonferenz Frankfurt
Jung: Familiennachzug für Geflüchtete erleichtern
EKHN/RahnKirchenpräsident Volker Jung (3.v.l:) besucht eine von Abschiebung bedrohte Flüchtlingsfamilie im Dezember 2016.06.02.2017 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat sich dafür ausgesprochen, den Familiennachzug für Flüchtlinge zu erleichtern. Zwar seien die Flüchtlingszahlen zurückgegangen. Dennoch dauere die Not vieler Menschen in Syrien, Afghanistan, Eritrea oder in den Flüchtlingslagern in Griechenland an, sagte Jung auf der ersten Flüchtlingskonferenz der hessen-nassauischen Kirche und der Diakonie Hessen am Samstag in Frankfurt am Main. „Bei uns sind Menschen, die von ihrer Familie getrennt sind, und es ist unklar, ob und wann sie mit ihren Familien zusammenkommen können“, so Jung. Dies bewege ihn sehr. Vor allem, weil ohne Familien die Integration erfahrungemäss schwerer möglich sei. „Es geht darum, dass Menschen hier eine neue Heimat finden – egal, ob für einige Zeit oder für immer“, so Jung.
Populismus widerstehen
Jung warb angesichts des zunehmenden Populismus im Wahljahr dafür, dass Deutschland ein „Land bleibt, das sich vor der Not von Menschen nicht verschließt“. Gerade dies zum Thema zu machen, sei ist zurzeit wichtig. Die Gefahr sei groß, „dass wie auch immer geartete Menschenfurcht dazu führt, abzugrenzen und auszugrenzen“, so Jung. Einen guten Weg zu finden, sei auch für die Verantwortlichen in der Politik nicht leicht. Jung: „Ich hoffe, dass die vielen, die sehr verantwortungsbewusst Politik machen, sich nicht verführen lassen zu populistischer oder gar diskriminierender Rede. Ich hoffe, dass in all den schwierigen Entscheidungen, die zu treffen sind, immer wieder die Frage aufgerufen wird: Wie werden wir jedem einzelnen Menschen gerecht? Das ist die uns von Gott aufgegebene Frage, wenn wir uns ausrichten an seinem Recht und seiner Gerechtigkeit.“
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