Hilfe für Kinder in Not
Wenn Kinder ohne Eltern Weihnachten feiern müssen
skynesher/istockphoto.comKinder erleben Wertschätzung und Orientierung (Symbolbild)22.12.2015 bs Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Hier gibt’s genauso gute Geschenke wie zu Hause bei meiner Mama“, sagt Kelvin. Der Neunjährige lebt seit vier Jahren in der betreuten Wohngruppe in Wiesbaden-Kloppenheim. Er freut sich schon auf das Weihnachtsfest. „An Weihnachten gehen wir in die Kirche, schauen uns das Krippenspiel an und danach gibt es eine Bescherung unter dem Weihnachtsbaum“.
Geschenke, Weihnachtsbaum und Krippe – fast wie zu Hause
Der ganze Wohnbereich der Gruppe ist festlich geschmückt, auch Krippe und Weihnachtsbaum fehlen nicht. Organisiert wird das Weihnachtsfest von der Gruppenleiterin Kathleen Krüger und der Erzieherin Sandra Kuhn. „Wir backen Unmengen an Plätzchen, basteln einen Adventskalender und packen Geschenke ein. Für mich ist wichtig, es den Kindern hier so schön wie möglich zu machen“, sagt Kuhn voller Elan.
Weihnachten bei der EVIM gibt den Kindern ein Stück ihrer Unbeschwertheit zurück
Bei den zwölf Kindern der Wohngruppe kommt das gut an. „Das Schönste an Weihnachten ist, dass wir alle zusammen sind, Kakao trinken und im coolen Pyjama am Tisch sitzen und Spiele machen“, sagt Benni (11 Jahre). Außerdem erhält jeder ein passendes Geschenk. „Letztes Jahr habe ich einen Basketball bekommen. Da habe ich angefangen zu weinen, weil das mein erster eigener Basketball war“, erzählt Benni. Diese schönen Momente sind den Erzieherinnen die Vorbereitung wert. Das einzig Belastende sei, dass sie den Kindern nie eine intakte Familie ersetzen könne, sagt Kuhn.
Die Sehnsucht nach Mama und Papa bleibt bei allen Kindern
„Genau danach sehnen sich aber alle Kinder“, weiß Gruppenleiterin Krüger. Auch wenn das Weihnachtsfest gelungen ist, seien viele Kinder traurig und müssten getröstet werden. Kelvin zum Beispiel hat zu Weihnachten nur einen Wunsch: „Ich wünsche mir, dass ich meine Mama wiedersehe. Es ist schon ein Jahr her, dass sie mich besucht hat. Ich weiß gar nicht mehr wie sie aussieht.“ Die Mutter hatte sich über einen längeren Zeitraum nicht mehr gemeldet. Aufgefangen wird Kelvin auch von den anderen Kindern. „Wir sind zwar von verschiedenen Eltern - hier sind wir aber alle eine Familie“, sagt Benni. Genauso sieht das auch die vierzehnjährige Alic. Sie lebt seit acht Jahren in der Wohngruppe, war Gruppensprecherin und sagt selbstbewusst: „Ich könnte sogar wieder an Weihnachten nach Hause. Aber ich bleibe hier, weil die Gruppe mittlerweile meine Familie geworden ist“.
EVIM-Wohngruppe in Wiesbaden-Kloppenheim
Jugend- und Kinderhilfe EVIM:
Die EVIM Jugendhilfe hält ein umfassendes Angebot zur Versorgung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen vor. Unterstützt werden junge Menschen und ihre Familien darin, ihre Probleme zu erkennen und zu lösen, Handlungsstrategien für ein eigenverantwortliches Leben zu entwickeln und umzusetzen.
Die Hilfe ist bedarfsgerecht, ressourcen- und sozialraumorientiert. Individuelle Antworten werden entwickelt auf familiäre Not- und Problemsituationen - für einzelne Kinder und Jugendliche, für die ganze Familie oder Gruppen von Kindern oder Jugendlichen. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse der jungen Menschen. Gemeinsam mit ihnen, ihren Eltern und dem Jugendamt entscheiden die EVIM über Art und Umfang der Hilfe.
Die Kinder- und Jugendhilfe der EVIM betreibt vollstationäre, teilstationäre und ambulante Einrichtungen. Kinder und Jugendliche im Alter von 0 – 18 Jahren werden dort betreut. Wo die Kinder untergebracht werden hängt von der Gefährdungslage der Kinder ab.
Hiernach entscheidet sich auch, ob die Kinder Kontakt zu ihren Eltern haben können.
Kontakt:
EVIM Jugendhilfe
Jonas-Schmidt-Str. 2
65193 Wiesbaden
Tel.: 0611/588990
jugendhilfe@evim.de
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