Synode 1
Nächste Synode wählt Dekan
Jan Simon Schäfer09.11.2022 hjb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Dekan Roland Jaeckle sagte, dass er nach seiner Krebserkrankung beschlossen habe die Amtszeit als Dekan vorzeitig zum 31. Juli 2023 zu beenden. Er möchte als Pfarrer wieder in den Gemeindedienst wechseln. Er habe diesen Wunsch der Kirchenleitung der EKHN, der Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer und dem Dekanatssynodalvorstand (DSV) bereits im Frühjahr mitgeteilt, damit die Kirchenleitung und der DSV das Wahlverfahren einleiten können.
Es soll – so Dekan Roland Jaeckle - möglichst keine Vakanz eintreten. Er bedankte sich bei den Synodalen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und bat um Verständnis für seine Entscheidung. Präses Dr. Wolfgang Wörner sagte, dass das Wahlverfahren bereits eingeleitet wurde.
Antrag an die Kirchensynode
Ein überarbeiteter Antrag der Evangelischen Kirchengemeinde Eibelshausen zur Öffnung des Pfarrberufes für Absolventen anderer theologischer Ausbildungsstätten wurde mehrheitlich als Antrag an die Kirchensynode der EKHN verabschiedet. Die Synode und Kirchenleitung der EKHN wird darin gebeten zu prüfen, ob in absehbarer Zukunft auch Absolventen von theologischen Fachhochschule der Weg in den Pfarrberuf in der EKHN geöffnet werden kann.
» Hinweis: Der Antrag im Wortlaut ist hier auf der Seite unten abgedruckt.
Tansania-Arbeitskreis bietet Kalender an
Hartmut Heuser vom Tansania-Arbeitskreis berichtete von der erfolgten Tansania-Reise im Herbst. Die Reisegruppe hatte sich Ende September auf den Weg zu den Partnern in Tansania gemacht. Zur Reisegruppe 2022 zählten Pfarrerin Jelena Wegner aus Siegbach, Sara Diehl, Julian Metzler, Cosima Benner, Dekanatsjugendreferent Hartmut Heuser und Wiebke Peter. Gegen eine Spende bietet der Tansania-Arbeitskreis einen Tischkalender für 2023 an.
Corona und die Folgen
Über die Herausforderungen in Krisenzeiten, die sich unter anderem durch Corona, das Kriegsgeschehen und die Flüchtlingswelle in der Ukraine, Inflation und Energiekrise für unsere Region ergeben, sprachen Pfarrer Jörg Moxter, Leiter der Ev. Beratungsstelle Herborn, Karl Müßener, der Leiter des Diakonischen Werks an der Dill und Dr. Uwe Seibert, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekant an der Dill. Das Gespräch moderierte Pfarrer Andree Best.
Jörg Moxter gab einen Einblick darüber, was Corona in der Familie bewirkt hat. Bei Kindern traten Verhaltensstörungen, Rückschritte in der Entwicklung und Steigerung der Gewalt auf. Fehlende Treffen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Jugendliche haben bei manchen zu Verunsicherung, Depressionen und Sucht geführt. Erwachsene und Paare mussten sich im Alltag und der Arbeit umstellen. Vereinsleben, Treffen mit Freunden fand nicht mehr statt und führte in den Familien dazu, sich neu zu strukturieren und zu organisieren zu müssen. Miteinander reden, zuhören und den Alltag bewältigen ist eine Aufgabe, die auch über die Corona-Zeit hinaus bewältig werden muss. Wir sollten versuchen, wieder mehr seelsorgerisch tätig zu werden, sagte Pfarrer Jörg Moxter.
Aufruf zum "Wärmewinter"
Dr. Uwe Seibert hat auf die Aktion „Wärmewinter“ der Evangelischen Kirche in Deutschland hingewiesen: Er bat die Gemeindevertreter zu prüfen, wo Kirchengemeinden Menschen vor Ort helfen können. Wo können Türen von gemeindlichen Einrichtungen geöffnet werden, wenn es draußen kalt wird und wo können auch warme Mahlzeiten angeboten werden, fragte Seibert.
Diakonie bietet Wärmeofen an
Karl Müßener, Leiter des Diakonischen Werkes an der Dill, sagte die Nachfragen in der Schuldnerberatung seien merklich gestiegen. Ältere Menschen reagierten bei dem Kriegsgeschehen in der Ukraine zum Teil mit Ängsten und Erinnerungen an die Zeiten des Krieges als sie selbst jung waren. Das Diakonische Werk will die Einzelfallhilfen verstärken und erhaltene Spenden in das Beratungsangebot investieren. Zum Schluss präsentierte Karl Müßener einen „Wärmeofen“, der mit einem Teelicht betrieben werden kann. In den Tagesstätten der Diakonie werden die Wärmeöfen hergestellt und sie können für 20 Euro unter anderem im Eine Welt Laden Dillenburg erworben werden.
Dekanatskirchentag in 2024 ?
Pfarrer Martin Slenczka berichtete aus der Arbeit des Zukunftsausschusses, der sich bisher zweimal getroffen habe. Der Ausschuss habe als erste Ideen unter anderem Alphakurse, spirituelle Angebote und zielgruppenorientierte Arbeit gesammelt. Im Arbeitskreis kam die Idee auf, einen Dekanatskirchentag 2024 oder 2025 zu organisieren. Auch die Nachbarschaftsräume könnten sich dort vorstellen. Diese Idee wurde von den Synodalen durchaus kontrovers diskutiert, schließlich aber mit großer Mehrheit an den DSV zur Prüfung weitergeleitet.
Jahresrechnung liegt zur Einsicht aus
Die Synodalen wurden darüber informiert, dass die Jahresrechnung des Dekanats an der Dill vom 21. bis 28. November 2022 im Dekanatsbüro an der Dill, Am Hintersand 15 in Herborn zur Einsichtnahme ausgelegt wird.
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Der Antrag an die Kirchensynode im Wortlaut
Die Dekanatssynode beschließt, folgenden Antrag an die Kirchenleitung/Kirchensynode zu stellen:
An die Landessynode der EKHN
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,
seit Jahren ist schmerzlich und besorgniserregend zu beobachten, dass – trotz zum Teil massiv schwindender Mitgliederzahlen – es verhältnismäßig immer weniger Menschen gibt, welche ein Studium der Ev. Theologie an einer staatlichen Fakultät absolvieren, längst nicht alle Vikarinnen und Vikare eine hauptamtliche Profession in der EKHN anstreben und es somit einen eklatanten Mangel für den Nachwuchs im Pfarrberuf gibt.
Auch werden die starken Jahrgänge der sog. „Baby Boomer“ in den nächsten Jahren bzw. in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen. Wie kann die pfarramtliche Versorgung möglichst gut gewährleistet werden? Und wie können ein breiteres Portfolio an Ausbildungsgängen berücksichtigt werden?
Die bereits eingerichteten Masterstudiengänge an einigen staatlichen Hochschulen (wie Marburg / Lahn, Heidelberg, Greifswald) begrüßen wir sehr.
Einige Evangelische Kirchengemeinden in unserem Ev. Dekanat an der Dill (beispielsweise Eibelshausen) machen gute bis hervorragende Erfahrungen mit jungen Menschen, die eine Ausbildung an einer anerkannten Hochschule innerhalb des Landeskirchlichen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, sprich: Theologische Hochschule Tabor und Hochschule Liebenzell, die staatlicherseits wertgeschätzt und gefördert werden.
Diese Freien Hochschulen müssen für ihre Akkreditierung alle Bedingungen des staatlichen Hochschulgesetzes erfüllen. Und wir können sagen für die bei uns angestellten Absolventen/innen sagen: Sie sind theologisch und praktisch sehr gut ausgebildet (Bachelor- oder Masterabschluss).
Gerade im Hinblick auf die praxisrelevante und begleitende Ausbildung während des Studiums (Predigt, Gemeinde-, Kinder-, Jugend-, Freizeitarbeit), kommen sie mit hervorragendem Vorwissen und Vorerfahrungen zu uns. Andere Landeskirchen stellen sie schon als Pfarrer/innen ein.
Wir sind davon überzeugt, dass diese hoch motivierten und begabten Menschen auch in der EKHN ein Zugang zur Bewerbung für den Beruf als Pfarrer/in eröffnet und angeboten werden sollte. Ein Ergänzungsstudium an einer staatlichen Hochschule könnte sinnvoll und förderungswürdig sein.
Selbstverständlich müssen die Absolventinnen und Absolventen dieser Hochschulen die gleichen kirchlichen Auswahl- / Prüfungs- und Einstellungsverfahren, Vikariat, Erprobungsdienstzeit usw. wie alle anderen Studierenden durchlaufen und erfolgreich bestehen.
Wichtige und sinnvolle Voraussetzungen und Erfahrungen können im Rahmen eines – zunächst – zeitlich befristeten Pilotprojekts bzw. Erprobungsverfahrens gesammelt und evaluiert werden. Wir bitten die Synode und Kirchenleitung der EKHN zu prüfen, ob in absehbarer Zukunft auch Absolventen/innen mindestens einiger und gut ausgewählter Theologischer Fachhochschulen der Weg in den Pfarrberuf in der EKHN geöffnet werden kann.
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