Rechtsextremismus
Pfarrer gegen Rechts wird zur Zielscheibe
El-Fausto/pixelio.de23.05.2014 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Gedern (Wetteraukreis), Kurt Johann, hat Post von der NPD-Nachwuchsorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) erhalten. Darin waren ein Kondom und die Botschaft enthalten, sich nicht mehr fortzupflanzen, denn er vertrete die falsche politische Meinung. „Ich war entsetzt über den Brief“, sagte Johann am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch weil das Schreiben personalisiert gewesen sei. „Es ist schon ein mulmiges Gefühl, dass die Neonazis wissen, mit wem sie es zu tun haben und wo er wohnt.“
Womöglich sei er wegen seiner eindeutigen politischen Haltung gegen Rechts, seines Engagements für Flüchtlinge und des Dialogs mit Muslimen zur Zielscheibe der JN geworden, sagte Johann. So habe er beispielsweise auch einmal mit dem Talar öffentlich gegen einen Gederner NPD-Bürgermeisterkandidaten demonstriert.
Die Aktion der NPD-Nachwuchsorganisation habe er auf Facebook öffentlich gemacht, um kurz vor der Europawahl am Sonntag deutlich zu machen, dass rechtsextreme Parteien nicht wählbar seien, sagte Johann. Post von der JN erhielten nach seinen Worten auch zahlreiche andere Personen im Wetteraukreis, darunter der Bürgermeister von Wölfersheim, Rouven Kötter (SPD), und die Linken-Kreistagsabgeordnete Gabi Faulhaber, die beide rechtliche Schritte in Erwägung zögen.
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