Dekanat Rodgau

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    Flohmarktaktion

    So haben Jugendliche 2300 Euro für Geflüchtete eingenommen

    Jakob Dettmar600 Menschen haben beim Flohmarkt in Wiesbaden vorbeigeschaut. Dabei sind rund 2300 Euro zugunsten von Flüchtlingen zusammen gekommen.600 Menschen haben beim Flohmarkt in Wiesbaden vorbeigeschaut. Dabei sind rund 2300 Euro zugunsten von Flüchtlingen zusammen gekommen.

    2300 Euro für Geflüchtete in Wiesbaden und Jordanien - so viel floss am Ende in die Kassen beim Flohmarkt des Stadtjugendpfarramts in Wiesbaden. Ein voller Erfolg, finden die Ehrenamtlichen. Auch weil die Jugendlichen das Event selbst geplant und initiiert haben.

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    Die Einnahmen des Flohmarkts kommen zwei Projekten zugute: Sprachkursen in Wiesbaden und einem großen Flüchtlingslager in Jordanien. Jugendliche des Stadtjugendpfarramts haben den Flohmarkt in Wiesbaden organisiert. Das Stadtjugendpfarramt hat so viele Sachspenden erhalten, dass sie an zwei Wochenenden die Spenden sortieren mussten. Der Renner beim Flohmarkt: Spiele und Geschirr. Brot für die Welt wirbt mit dem Plakat für sein Flüchtlingsprojekt in Jordanien.

    Gut ein Dutzend Biertische stehen vergangenen Samstag vor der Marktkirche in Wiesbaden: mit haufenweise Klamotten, Spielzeug, Geschirr  und sogar ein alter Kinderwagen von 1890 ist dabei. Hinter den Tischen stehen die Jugendlichen des evangelischen Jugendpfarramtes in Wiesbaden - geschäftig wird gefeilscht und sortiert. Am Ende waren über 600 Besucherinnen und Besucher da, die insgesamt für auf den Cent genau 2336,62 Euro eingekauft und gespendet haben. „Wir waren baff über die positive Rückmeldung. Was gut ankam, war der geteilte Zweck - einmal für die Integration von Flüchtlingen in Deutschland und dann am anderen Ende der Kette in den Flüchtlingslagern in Jordanien, wo sie in den Millionen-Flüchtlingslagern haben und nichts haben“, sagt Astrid Stefan, Stadtjugendpfarrerin in Wiesbaden.

    Auf beiden Seiten des Mittelmeers: in Deutschland und Jordanien Geflüchtete unterstützen

    Mit den Einnahmen sollen zwei Projekte finanziert werden: Zum einen werden die Deutschkurse für junge Asylsuchende im Stadtjugendpfarramt finanziert. Zwei mal die Woche finden die statt: Ein Kurs von Ehrenamtlichen und ein anderer mit professionellen Deutschlehrern, E-Learning-Konzept und damit der Möglichkeit für Geflüchtete, ein Zertifikat zu bekommen. Zum anderen soll an der gegenüberliegenden Seite des Mittelmeers unterstützt werden: „Es wird immer schwieriger für Geflüchte, zu uns nach Deutschland zu kommen. Die Jugendlichen in den großen Flüchtlingslagern an der syrisch-jordanischen Grenze sollen die Möglichkeit haben, in ihrer Kultur zu leben und vielleicht sogar in ihre Heimat zurückzukehren“, erklärt Klaus Kosmehl, Dekanatsjugendreferent in Wiesbaden, den Zweck der Aktion. Das Geld fließt daher in ein Brot-für-die-Welt-Projekt: In dem Lager in Jordanien sollen Schulen, Sanitäranlagen, Jugendzentren und Therapieplätze geschaffen werden.

    Idee und Umsetzung: Alles aus der Hand der Jugendlichen

    Denise Stemmler hat sich ehrenamtlich beim Flohmarkt eingebracht und findet, dass die Flüchtlingspolitik bisher nicht gut gelaufen ist: „Das kann man im Nachhinein nicht mehr ändern, aber man kann versuchen aus dem Schlechten noch das Beste zu machen“. Noch ein Grund für das Engagement: „Ich bin ein Mensch, der eine Gemeinschaft braucht und das sehr schätzt - deswegen hat mir das so Freude bereitet“. Vier Monate haben die Vorbereitungen gedauert: Eine Genehmigung musste her, Sachspenden wurden gesammelt und sortiert, Werbung gemacht. „Die Leute haben Material gespendet, was das Zeug hielt“, so Jugendpfarrerin Stefan, gerade, weil es kein kommerzieller Markt war und das Ganze auf kirchlichem Grund statt gefunden habe. Die Idee zum Flohmarkt hatten die Ehrenamtlichen im Haus. Und das war auch Teil des Weges zum Erfolg: „Das bringt hohes Engagement mit sich“, sagt Stefan. Falls jemand ausfällt, sei eine verlässliche Struktur wichtig. Dekanatsjugendreferent Kosmehl sieht das ähnlich: „Wenn genauso viele Ehrenamtliche mitmachen wie jetzt, dann können wir sowas alle halbe Jahr machen“. Auch die Ehrenamtlichen wie Denise Stemmler ziehen ein positives Resümee: „Ich kam mit einem leeren Rucksack hier her, gehe mit einem vollen Rucksack nach Hause. Auch wenn ich nicht gespendet hätte - ich habe heute hier geholfen und das ist ein wirklich gutes Gefühl. Das sollte jeder mal tun“.

    Jakob Dettmar

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