Religionsgespräche mit Bundestagspräsident Lammert, Kardinal Lehmann, Kirchenpräsident Jung
Worms wird zum Zentrum der Toleranzdebatte
18.04.2013 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Darmstadt/Worms, 18. April 2013. Von Freitag bis Sonntag (19. bis 21. April 2013) finden die „Wormser Religionsgesprächen“ statt. Bundestagspräsident Norbert Lammert eröffnet die Wochenendveranstaltung am Freitagabend ab 20 Uhr mit einem Vortrag über das Verhältnis von Politik und Religion im Wormser Tagungszentrum (Rathenaustraße 11).
Begegnung der Kulturen
Das Evangelische Dekanat Worms-Wonnegau bietet am Samstag eine Tagung mit dem Titel „Begegnung der Religionen und Kulturen“ an. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr mit einem „Gebet der Religionen“ in der Dreifaltigkeitskirche (Marktplatz). Während der anschließenden Workshops können sich die Teilnehmenden mit ausgewiesenen Experten austauschen. Darunter sind unter anderem Bekir Alboga, der Beauftragte für interreligiösen Dialog der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) sowie Merdan Güneş, der erste Lehrer im rheinland-pfälzischen Modellprojekt „Islamischer Religionsunterricht“.
Diskussion über Dulden und Verstehen
Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche. In seiner Predigt will der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Volker Jung auf das Thema Toleranz eingehen. Im Wormser Tagungszentrum diskutieren dann ab 11 Uhr der Frankfurter Philosoph Professor Rainer Forst, der Münsteraner Islamwissenschaftler Professor Mouhanad Khorchide, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig Friedrich Weber über das Thema „Dulden oder Verstehen“. Moderiert wird die Gesprächsrunde von der ZDF-Nachrichtenmoderatorin Gundula Gause.
Alte Tradition neu belebt
Das neue Wormser Religionsgespräch ist ein Beitrag zur Lutherdekade der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Reformation und Toleranz“. Das Gespräch soll künftig alle zwei Jahre stattfinden. Es knüpft dabei an die Tradition der Wormser Religionsgespräche des 16. Jahrhunderts an. Damals suchten in der Nibelungenstadt unter anderem die Reformatoren Martin Bucer, Johannes Calvin und Johannes Gropper nach einem gemeinsamen Nenner für den evangelischen Glauben.
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