"Wichtiger Zwischenschritt"
Fluglärmpausen sollen kein Schlusspunkt sein
Fraport AGFlugzeug Rückansicht06.02.2015 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Dies versicherte der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Donnerstag vor dem Landtag in Wiesbaden. Die Lärmpause in den Nachtrandstunden von 22.00 bis 23.00 und 05.00 bis 06.00 Uhr soll ab dem 23. April für ein Jahr nach dem Modell vier der von Al-Wazir vorgelegten Vorschläge erprobt werden. Dies gilt allerdings nur bei Westwind, wenn die An- und Abflüge von Osten nach Westen stattfinden. Der Minister versprach aber, auch Möglichkeiten einer Entlastung bei Ostbetrieb weiter zu prüfen.
Effektivität der Lärmpause umstritten
Ob die jetzt vorgesehene Lärmpause mit Einschränkung je nach Windrichtung und Kapazität des Flughafens wirklich eine deutliche Entlastung bringt, war in der Landtagsdebatte heftig umstritten. Al-Wazir sagte: "Durch intelligente Nutzung der Flugbahnen ist es möglich, zu spürbaren Entlastungen zu kommen." Die schwarz-grüne Koalition sei sich darüber einig, dass die wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr alleiniger Maßstab sein könne. Al-Wazir sprach von einem "Paradigmenwechsel" in der hessischen Flughafenpolitik. Die zusätzliche Lärmpause durch wechselseitige Nutzung der Start- und Landebahnen in den Randstunden sei "ein wichtiger Zwischenschritt" und "großer Erfolg"». Weitere Bausteine müssten im Dialog mit der Region folgen.
Linken-Fraktionschefin Janine Wissler sagte dagegen, mit dem Pausenmodell werde kein Lärm reduziert, sondern nur verlagert. "Wenn es an einer Stelle leiser wird, wird es an anderer Stelle lauter", sagte sie. Morgens gebe es an der Landebahn Nordwest überhaupt keine Pausen, da würden die Menschen weiter aus dem Schlaf gerissen. Und wenn es stürme, schneie oder gestreikt werde, funktioniere das Modell auch nicht. Marius Weiß von der SPD kritisierte, Lärmpausen gebe es nur für einen kleinen Teil der Region, zudem herrsche dabei eine starke Wetterabhängigkeit.
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