Dekanat Rodgau

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    Interview

    Hohe Verbundenheit mit der Region

    Becker-von Wolff

    Im Zuge von ekhn2030 hat das Regionalbüro Vernetzte Beratung die Aufgabe übernommen, die künftigen Nachbarschaftsräume zu beraten. Seit April 2023 ist Dr. Johannes Geng in dieser Rolle für das Dekanat An der Dill tätig. Im Interview sprechen wir mit ihm über seine Rolle, die zugehörigen Aufgaben und seine ersten Eindrücke.

     

    Eine erste Abendveranstaltung mit über 60 Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Kirchenvorständen hat am Dienstagabend in Herborn stattgefunden unter dem Titel: Wo stehen wir mit ekhn2030 in unserem Dekanat? Johannes Geng sagt, der erste Abend ist gelungen. Nicht ohne Grund: Schließlich ist Kommunikation in Veränderungsprozessen ein unerlässlicher Wirkfaktor.


    Welchen Eindruck haben Sie bislang von unserem Dekanat gewonnen?

    Da ich recht neu in der Rolle bin, handelt es sich in der Tat um einen ersten Eindruck. Umso mehr freue ich mich auf weitere Begegnungen. Was mir bei meinen ersten Kontakten schon aufgefallen ist: die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Region und der Kirche. Darin sehe ich eine große Ressource, gerade für den Transformationsprozess ekhn2030. Gerade wenn sich vieles verändert, kommt es darauf an zu wissen, welche Wurzeln einem jene Kraft geben, die es braucht, um sich zu verändern.


    Wie blicken Sie persönlich auf ekhn2030 und auf die Rolle Transformationsunterstützung?

    ekhn2030 ist ein ebenso grundlegender wie komplexer Veränderungsprozess, der seinesgleichen sucht – und ja: damit auch eine große Herausforderung für ganz viele Beteiligte. Zugleich sehe ich darin viele Chancen, insbesondere wenn es gelingt, die strukturellen Anpassungen mit inhaltlichen Fragen zusammenzudenken. - Mit weniger werdenden Ressourcen umzugehen, ist das eine; dabei aber neue Ideen Realität werden zu lassen, Dinge einmal auszuprobieren, das andere. Als Transformationsunterstützer möchte ich mich dafür einsetzen, dass letzteres nicht zu kurz kommt.

     

    Für ekhn2030 erweitern fünf Transformationsunterstützerinnen und – Unterstützer das Regionalbüro. Was hat es mit der Erweiterung auf sich?

    Transformationsunterstützung ist – wie die vorherige Vernetzte Beratung auch – ein freiwilliges Angebot. Davon leitet sich vieles ab: Als Transformationsunterstützer treffen wir weder Entscheidungen, noch geben wir Weisungen. Vielmehr stehen wir in der bewährten Tradition des Regionalbüros, vernetzt zu beraten. Unser Ziel ist dabei, die Dekanate und die zugehörigen Nachbarschaftsräume entscheidungsfähig zu machen und zu befähigen, sodass sie die Transformation für sich optimal gestalten können. Das macht das gemeinsame Planen und die Koordination von Unterstützungsangeboten zum wesentlichen Teil unserer Arbeit. Denn ein derart grundlegender Veränderungsprozess wie ekhn2030 braucht für das Gelingen der Transformation passgenaue Unterstützung.

     

    Und was ist neu an der Rolle Transformationsunterstützung?

    Das Neue an der Rolle Transformationsunterstützung ist dreierlei: In der Vergangenheit ging es bei der Vernetzten Beratung um freiwillige Kooperationen. Transformationsunterstützung hat hingegen eine inhaltlich veränderte Zuständigkeit, die Umsetzung von ekhn2030 zu begleiten. Der Rahmen unserer Arbeit ist damit der Aufbau von verbindlich geregelter Kooperation – die Nachbarschaftsräume.

    Zweitens hat sich unser Zuständigkeitsbereich ausgeweitet. Neben der Begleitung von Kirchengemeinden sind wir auf für die Dekanate da.

    Und nicht zuletzt steht Transformationsunterstützung für eine aufsuchende und nachfragende Begleitung.

     

    Heißt das, dass jeder künftiger Nachbarschaftsraum auf die jeweils zuständigen Transformationsunterstützer zugehen darf?

    Ja, wir sind Kontaktpersonen und Ansprechpartner für die künftigen Nachbarschaftsräume bei allen Fragen rund um die Ausgestaltung der Regionen. Gerne unterstützen wir die Gemeinden bei der Koordination und eigenständigen Planung.

    Eine fortlaufende, engmaschige Prozessbegleitung, wie beispielsweise die kontinuierliche Moderation von Sitzungen der Projektsteuerungsgruppe, leistet hingegen das IPOS. Dafür können die Nachbarschaftsräume das Transformationsbudget einsetzen. Die Prozessberatung kann aber auch von anderen Anbietern geleistet werden.

    Da wir als Transformationsunterstützende mehrere Dekanate und bis zu 30 Nachbarschaftsräume im Blick haben und als Teil der Kirchverwaltung gut mit den Fachreferaten, Zentren und den anderen gesamtkirchlichen Unterstützungssystemen vernetzt sind, können wir den Dekanaten und Gemeinden komplementär mit einer anderen Form von Beratung weiterhelfen. Dabei mischen sich fach- und prozessberaterische Bestandteile.

     

    Und was macht Transformationsunterstützung konkret?

    Transformationsunterstützung richtet sich an den Bedarfen der Dekanate und Nachbarschaftsräume aus und definiert sich im Endeffekt auch darüber. Wo gewünscht, bringen wir auf Ebene des Dekanats Impulse zur Prozessgestaltung in einer Dekanatssteuerungsgruppe ein, beispielsweise, wenn es in 2024 um den Prozess der Stellenverteilung für die Verkündigungsteams geht.

    Auf der Ebene der Nachbarschaftsräume planen wir gerne mit den Verantwortlichen vor Ort, wann und wie die konkret anfallenden Aufgaben bearbeitet werden sollen. Dabei achten wir darauf, dass nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen strukturellen Aufgaben im Blick sind, sondern vor allem auch die inhaltliche Arbeit in den verschiedenen kirchlichen Arbeitsfeldern.

    Im weiteren Verlauf bleiben wir dann in der Umsetzung des geplanten weiter ansprechbar und helfen dabei, die notwendigen Prozessschritte im Blick zu behalten. Eine wichtige Funktion ist hier insbesondere die Koordination der Klärung aufkommender Fragen mit den jeweils fachlich Zuständigen. Ein weiterer Aspekt der Rolle umfasst die Organisation von Austausch- und Reflexionsräumen.

     

    Zur Person Johannes Geng

    Nach einem Studium der Filmwissenschaft und Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war Dr. Johannes Geng in den letzten Jahren in der Unternehmenskommunikation tätig. Dabei begleitete er mehrere Veränderungsvorhaben, u.a. in den Bereichen Reorganisation, Digitalisierung und Kulturentwicklung.

    » Als Ansprechperson für die künftigen Nachbarschaftsräume im Evangelischen Dekanat an der Dill ist Dr. Johannes Geng sowohl telefonisch unter Mobil: 0151 – 239 335 31 oder auch über E-Mail erreichbar unter Johannes.Geng@ekhn.de  

     

     

     

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