Barcamp
Nachbarschaftsräume: Das „Wir“ stärken
© Lutz NeumeierDie rund 80 Teilnehmenden brachten eine große Themenvielfalt ins Barcamp ein.20.06.2023 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Von Lutz Neumeier
Wie bei einem Barcamp üblich gab es keine vorher festgelegten Arbeitsgruppen, anhand der Fragen und Anregungen aller Teilnehmenden wurde das Programm der drei Workshoprunden in 20 sogenannten Sessions gestaltet.
Die Themenvielfalt war groß und spiegelte sehr gut den derzeitigen Diskussionsstand zur Bildung der Nachbarschaftsräume in der EKHN wieder.
Engagiert wurden in den Sessions viele Fragen diskutiert, angefangen beim vielleicht manchmal schmerzhaften Verlust von gewohnten Strukturen und Veranstaltungen bis zu vielen Entdeckungen, wie Kirche der Zukunft gestaltet werden kann.
Viele gute Ideen
Nachbarschaftsräume als Ermöglichungsräume zu sehen war immer wieder Thema. Dazu gäbe es viele gute Ideen, manche bekannt, andere für viele neu:
Von Kasualagenturen im Dekanat zu gemeinsamen Gemeindebriefen und Gemeindemanager:innen. Von Erinnerungen, wie Kirche in der Coronazeit über sich selbst hinausgewachsen ist zu Überlegungen, was aus dieser Zeit für die Zukunft richtungsweisend sein könnte.
Nachfrage nach Tools
Es gab aber auch einige Forderungen wie zum Beispiel, sowohl Ehrenamtliche wie Hauptamtliche vor Überforderungen zu schützen. Gelingende Öffentlichkeitsarbeit, neben den Gemeindebriefen gerade auch in den Socialmedia zu stärken, um über das gute Neue, das im Entstehen ist zu berichten. Positives zu verbreiten und “in die Öffentlichkeit zu gehen ist eine Verpflichtung, da dies eine wichtige Aufgabe von Kirche ist.“ Eine „qualitative und kontinuierliche Kommunikation mit den Mitgliedern“ sei nötig. Für all dies seien digitale Tools wichtig, die in 2023 angeboten werden müssten, einige wurden von Teilnehmenden genannt.
Es wurde aber auch theologisch diskutiert, zum Beispiel über die Leitungsfrage und den einen Leib mit den vielen Gliedern und Gaben (Römer 12). Und auch „die spirituelle Versorgung neu zu denken“ war Thema mit Ideen zu GottesdienstPlus.
Das „Wir“ stärken
Insgesamt war es trotz der Hitze in den Räumen für alle Anwesenden eine erfrischende und mutmachende Veranstaltung, in der alle Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen engagiert zusammen Neues zu denken gewagt haben. „Personen, die es toll machen supporten“ und „Freiräume zur Selbstorganisation schaffen“, die das „Wir“ stärken. Das war eines der Ergebnisse in den vielen Sessions.
Und im Rahmen der EKHN können die Überlegungen fortgeführt werden beim Kirchenvorstehertag „Lust auf Gemeinde“ am 16. September in Gießen.
Einige Ergebnisse aus den Sessions
- Nachbarschaftsräume als Chance für dezentrale Entwicklung
- Qualitative und kontinuierliche Kommunikation mit Mitgliedern
- Kasualagenturen im Dekanat gründen, an den Bedürfnissen der Mitglieder ausgerichtet.
- Personen, die es toll machen supporten!!!!
- Neue Formate/ anders denken/ neu denken / temporäre Projekte!
- Socialmedia nutzen: Anfangen mit einem Kanal pro NBR, später vll ausweiten: Mehrere für Zielgruppen
- Erst Bilder für NBR erarbeiten und dann über Kürzungen nachdenken
- Die Steuerung von NBR für Ehrenamtliche oft eine Überforderung. Theolog:inn:en haben eine andere Ausbildung: Gemeindemanager:innen als Lösung.
- Es braucht 2023 digitale Tools zur Kommunikation und Verwaltung. Bspw: Churchdesk, Churchpool. Nicht selber bauen, Einkaufen und weiter entwickeln lassen.
- Motivation entsteht, wenn Gemeinden in einem NBR ihre Talente zusammenwerfen !
- Ermöglichungsräume schaffen!
- Gibt es positive Hierarchie? Oder lieber die Wahrnehmung der Leitungsfunktion (cf.Röm 12)? Teams ohne Leitung kommen ins Schwimmen.
- Teams brauchen Freiräume zur Selbstorganisation
- Kill your darlings! => auch von Herzensdingen trennen, um Zeit für Neues zu haben.
- Am Gemeindebrief wird das Wir sichtbar. Es bleiben aber auch verschiedene Wir, ein kleines und auch großes. Jede Gemeinde eine Seite zum Thema NBR im Gemeindebrief regelmäßig gestalten.
- Wir machen es uns selbst so schön, dass andere dazukommen wollen.
- In die Öffentlichkeit zu gehen ist eine Verpflichtung, da die öffentliche Wahrnehmung der Kirche eine Aufgabe der Kirche ist.
- Arbeit an den Rändern des Lebens wird in Sozial-Media stark weitergeteilt.
- Die Aufregung über den Verlust von Gebäuden kommt von selbst. Daher vorher Positives berichten und auch einer Vision Platz geben
- In Corona sind wir über uns selbst hinausgewachsen. Da war viel Kreativität. Nehmen wir diese Energie mit in die Gestaltungsprozesse.
- Nachbarschaftsraumfest. „Wir kommen zusammen“
- Spirituelle Versorgung neu denken: Gottesdienst+
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