Luther und die Schweden
Schwedischer König pflanzt Baum im Luthergarten
Foto Peter Knutson, Kungahuset.seGehören der evangelischen Kirche an: das Königspaar von Schweden, König Carl XVI Gustav und Königin Silvia08.10.2016 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
König Carl XVI. Gustaf von Schweden und Königin Silvia beteiligen sich am internationalen Projekt „Luthergarten“ des Lutherischen Weltbundes (LWB). Der König pflanzte am Samstag, 8. Oktober 2016, im Luthergarten Andreasbreite in Wittenberg symbolisch einen Baum für die Königliche Hofgemeinde Stockholm. Bei dem 341. Baum des Projekts handelt es sich um einen Trompetenbaum. Er steht direkt neben der Blumenesche der dänischen Volkskirche, für die Königin Margrethe II. von Dänemark am vergangenen Sonntag eine Patenschaft übernommen hatte.
Internationaler Charakter der Reformation
„Zwei Monarchen kommen nach Wittenberg und in den Luthergarten. Das zeigt die Bedeutung der Stadt und der Reformation, die von hier ausgegangen ist. Mit dem Luthergarten bringt der Lutherische Weltbund die Verbundenheit der Kirchen und die Internationalität der Reformation zum Ausdruck“, so Pastor Hans W. Kasch, Direktor des LWB-Zentrums Wittenberg.
Tiefe Verbundenheit mit Gott ausgedrückt
Das Königspaar stellte den Trompetenbaum unter das biblische Votum aus Johannes 15,4-5: „Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“
Papst besucht Schweden am Reformationstag 2016
In diesem Jahr erwartet Schweden einen besonderen Höhepunkt, der an die Ideen der Reformation erinnert. Am 31. Oktober wird Papst Franziskus in die Stadt Lund reisen, um an einer ökumenischen Gedenkfeier zur Reformation teilzunehmen. Dabei sollen Fortschritte im ökumenischen Dialog zwischen Katholiken und Lutheranern unterstrichen werden.
Die Reformation in Schweden
Das schwedische Königspaar gehört der evangelisch-lutherischen Schwedischen Kirche an, die über 64 Prozent der schwedischen Bevölkerung zu ihren Mitgliedern zählt. Olaus Petri war der Mann, der die Ideen der Reformation im 16. Jahrhundert nach Schweden brachte. Der Schwede lernte während seiner Studienzeit in Deutschland Martin Luther in Wittenberg unmittelbar kennen, er war einer seiner Studenten. In diese Zeit fiel auch der Thesenanschlag Luthers.
Nach Petris Promotion zum Magister kehrte er nach Schweden zurück und wurde Sekretär des Bischofs Matthias von Strängnäs. Petri begann, die Ideen der Reformation in seinen Predigten aufzugreifen. Schließlich zog er nach Stockholm und war dort als Stadtsekretärs und Prediger in der St.-Nikolai-Kirche tätig. Zudem verfasste er mehrere Werke, u.a. einen Katechismus, ein Gesangbuch, er erarbeitete eine Gottesdienstordnung nach deutschem Vorbild und übersetzte das Neue Testament ins Schwedische. 1525 heiratete er. Ein Konflikt mit dem König führte 1830 zur Anklage des Hochverrats und zur Verurteilung zum Tode. Doch das Urteil wurde zunächst in eine Geldstrafe umgewandelt und schließlich wurde er begnadigt.
Breits 1527 hatten sich die Mitglieder des Reichstag von Västeras grundsätzlich für die Reformation entschieden, indem sie König Gustav I. Wasa zum Oberhaupt der Schwedischen Kirchen bestimmten – und nicht den Papst.
(Klaus Ganzer u. Bruno Steimer: Lexikon der Reformationszeit, wikipedia).
mehr über die Schwedische Kirche
Der Luthergarten
Der Luthergarten ist ein internationales Projekt des Lutherischen Weltbundes zum Reformationsjubiläum. Insgesamt sollen 2017 dort 500 Bäume wachsen, die von Kirchen unterschiedlicher Konfession weltweit gepflanzt werden. Die Bäume symbolisieren das Netzwerk von Kirchen, die von der Reformation beeinflusst wurden.
Teilnehmende der Zeremonie
Die symbolische Pflanzung fand im Rahmen des Staatsbesuches von König Carl XVI. Gustaf von Schweden und Königin Silvia statt. Neben dem Königspaar nahmen Vertreterinnen und Vertreter des schwedischen Königshofes, der schwedischen Regierung sowie des Lands Sachsen-Anhalt und der Stadt Wittenberg an der Zeremonie teil.
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