Herbstsynode 2016
Den Blick aufs Land stärken
E.v.Bassewitz25.11.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Frankfurt a.M., 26. November 2016. Einen stärkeren Blick auf ländliche Regionen hat sich die hessen-nassauische Kirchensynode am Donnerstag (25. November) auf ihrer Tagung in Frankfurt am Main vorgenommen. Bei der Vorstellung eines Reports über die Herausforderungen in ländlichen Räumen sei deutlich geworden, wie stark sich der Strukturwandel auch auf die kirchliche Arbeit auswirke, erklärte der für den sogenannten Visitationsbericht mitverantwortliche oberhessische Propst Matthias Schmidt. Laut Prognosen werde die Bevölkerung in Frankfurt in den kommenden zehn Jahren um über zwölf Prozent wachsen, im Vogelsbergkreis dagegen um mindestens zehn Prozent schrumpfen.
Ideen gegen düstere Grundstimmung
Auf den demographischen Wandel, der sich besonders stark auf dem Land bemerkbar mache, müsse die Kirche laut vorgelegtem Bericht noch intensiver als bisher reagieren. Gebraucht werde eine „vernetzte Kirche“, die nahe bei den Menschen bleibe. Als Beispiele nennt die Untersuchung etwa eine stärkere Profilierung von Dorfkirchen oder eine bessere Vernetzung vor Ort. Vielfach würde bereits mit phantasievollen Projekten wie etwa Dorfläden, Familienzentren oder Nachbarschaftshilfen einer mitunter „resignativen Grundstimmung“ vor Ort entgegengenwirkt.
Es sei wichtig, die Landsituation nicht defizitär zu betrachten. Viele Menschen lebten gern auf dem Land und wollten ihre Region bewusst mitgestalten. Zudem gelte es künftig, Landpfarrstellen attraktiver zu machen. Dazu könnten dem Bericht zufolge in Zukunft flexiblere Regelungen bei der Dienstwohnungspflicht oder auch die verstärkte Einrichtung von Gruppenpfarrämtern beitragen.
Zehn Orte waren exemplarisch im Fokus
Insgesamt zehn ländliche Kirchengemeinden von Allendorf im Dekanat Biedenkopf über Nieder-Gemünden im Dekanat Alsfeld bis Schwanheim im Dekanat Bergstraße wurden im vergangenen Jahr im Rahmen der „Themenvisitation Herausforderungen in ländlichen Räumen“ exemplarisch besucht. Zentral war es dabei, die prognostizierten Schrumpfungsprozesse und Besonderheiten der Entwicklung auf dem Land in den Blick zu nehmen. und erste Folgerungen für die kirchliche Arbeit zu benennen. Der vorgelegte Bericht soll nun in den Ausschüssen der Synode weiter beraten und in kirchenleitende Entscheidungen umgesetzt werden.
Hinweis
Der komplette Bericht ist hier direkt abrufbar als PDF
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