Herbstsynode 2014
Engagement für Frieden und Gerechtigkeit verstärken
EKHNvon links: der nordindische Bischof Pradeep Kumar Samantaroy und der tansanische Bischof Dr. Benson Bagonza19.11.2014 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Frankfurt a.M., 19. November 2014. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau will ihr Engagement gegen Ungerechtigkeit und Krieg verstärken. Die Synodalen beschlossen bei der seit Mittwoch in Frankfurt am Main tagenden Kirchensynode, sich an der internationalen Aktion „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ zu beteiligen. Die Initiative geht vom weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen aus und will in den kommenden sieben Jahren Antworten auf globale Herausforderungen des Wirtschaftens, der Umwelt und Politik sowie des Glaubens suchen helfen. Der Begriff Pilgerweg ist dabei ein übertragenes Bild, das für die Schritte zu möglichen Veränderungen steht. Bei der Aktion können beispielsweise Projekte zur Armutsbekämpfung oder in der Flüchtlingsarbeit unterstützt und international vernetzt werden. Auch Fragen des Klimawandels und der weltweiten Folgen sollen thematisiert werden. Im Rahmen der Haushaltsdebatte, die am Freitag abgeschlossen wird, soll auch darüber beraten werden, ob die hessen-nassauische Kirche für das Projekt eine Anschubfinanzierung von 200.000 Euro zur Verfügung stellt.
Viele kleine Schritte nötig
Der Ökumenische Rat der Kirchen hatte auf der zurückliegenden Vollversammlung im südkoreanischen Busan 2013 seine Mitgliedskirchen dazu aufgerufen, in den kommenden sieben Jahren kirchliche und gemeindliche Initiativen der Gerechtigkeit und des Friedens zu fördern und mit regionalen, nationalen und internationalen Initiativen zu verbinden. Die Mitgliedskirchen sollen demnach eigene Beiträge entwickeln und in die gemeinsame „Pilgerreise der Gerechtigkeit und des Friedens“ einbringen. Ziel der Aktion ist es, voneinander zu lernen und die unterschiedlichen lokalen und regionalen Initiativen wechselseitig zu stärken. Die Aktion versteht sich in der Tradition des Konziliaren Prozesses zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, der in den 1980er Jahren begann. Bei dem neuen Pilgerweg soll der Fokus auf den Schwerpunkten gewaltfreie Friedens- und Versöhnungsprozesse, Menschenrechte und Strategien gegen den Klimawandel und für ein lebensförderndes Wirtschaften liegen. Der Begriff der „Pilgerreise“ versteht sich dabei als eine Metapher, die zum Ausdruck bringen will, dass die Ökumene ein Prozess und die Suche nach der Einheit die Summe vieler kleiner Schritte ist. Dazu brauche die ökumenische „Pilgerreise der Gerechtigkeit und des Friedens“ auch die Beteiligung und die Sicht der Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Ein erster Beitrag zu dieser Pilgerreise ist eine Ausstellung des Zentrums Ökumene der EKHN „Frieden geht anders … aber wie?“, die weltweite Beispiele aufzeigt in den Konflikte ohne militärische Gewalt gelöst werden konnten.
Ökumene in Bewegung
Bei der Einführung in das Thema bei der Synode forderte der aus Brasilien stammende und an der Amsterdamer Theologischen Fakultät der Vrije Universität sowie der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität in Hamburg lehrende Professor Fernando Enns eine engagierte „Ökumene in Bewegung“. Sie dürfe aber nicht vorschnell auf Ergebnisse und konkrete Aktionen pochen. Wichtig sei es vielmehr, sich zunächst auf einen Weg mit Gott einzulassen. Dann könne der Glaube an die „Heilung der Welt“ durch Gott Kraft entfalten, die bereits in der Gegenwart gesellschaftspolitisch wirkt. An dem Schwerpunktthema der Synode nahmen auch zahlreiche weitere internationale Gäste teil, darunter der Bischof der nordindischen Partnerdiözese Amritsar und Moderator der Kirche von Nordindien, Pradeep Kumar Samantaroy sowie der Bischof der evangelischen Diözese Karagwe in Tansania, Dr. Benson Bagonza.
Ökumenische Gäste auf der Synode anlässlich der "Pilgerreise der Gerechtigkeit und des Friedens":
Moravian Church South Africa
Brian Abrahams, Kirchenpräsident
Presbyterian Church Ghana
Kofi Amfo-Akonnor, Präsident der Kumasi-Propstei
Evangelical Lutheran Church Tanzania
Benson Dr. Bagonza, Bischof der Karagwe Diözese
Church of South India
Anandarao Bollarapu, Gemeindepfarrer in der Diözese Krishna Godavari
New York Conference United Church of Christ
David Gaewski, Conference Minster
Sueli Gaewski
Waldenserkirche in Italien - Chiesa Evangelica Valdese
Jens Hansen, Delegierter der Tavola Valdese
GMIM Indonesien
Arina Hein, Stellv. Kirchenpräsident und Ökumenereferent
Moravian Church Tanzania
Samwel Kabigi, Stellvertretender Kirchenpräsident
Evangelical Lutheran Church Tanzania
Patrick Kaimukilwa, Geschäftsführer Nordwest-Diözese
Presbyterian Church of South Corea
Euijun Kang, Partnerschaftsbeauftragter der Propstei Gwangju
Ev. Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen
Cezary Królewicz, Gemeindepfarrer
Ev. Reformierte Kirche Polen
Roman Lipinski, Gemeindepfarrer
Church of South India
Josline Palasseril, Beauftragter für Ökologie Diözese East Kerala
Church of North India
Pradeep Kumar Samantaroy, Moderator der Church of North India, Bischof der Diözese Amritsar -
Presbyterian Church of South Corea
Karina Schumacher, Ökumenemitarbeiterin
Presbyterian Church Ghana
Solomon Dr. Sule-Saa, Präsident der Nord-Propstei
GKPS Indonesien
El Imanson Sumbayak, Generalsekretär der GKPS
Moravian Church South Africa
Elise Theunissen, Stellv. Kirchenpräsidentin
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