Ökumene
Kirchenpräsident zur Ökumene: „Einheit ist keine Vereinheitlichung“
EKHNKirchenpräsident Jung und Kardinal Lehmann (r) im Mainzer Dom 201421.11.2014 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Mainz / Darmstadt, 21. November 2014. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, hat sich am Freitagabend (21. November, 18 Uhr) bei einer Ökumenischen Vesper im Mainzer Dom für einen stärkeren Dialog der christlichen Kirchen im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 ausgesprochen. Gerade der Weg zu den Feiern in zwei Jahren könne die Kirchen „ökumenisch weiterbringen“. Dazu gehöre auch, eine gute Form zu finden, beidseitige Schuld anzuerkennen und einander Vergebung zuzusprechen. Sie sollten sich dabei aber von „der Einheit inspirieren lassen, die Christinnen und Christen durch Jesus Christus geschenkt ist“, sagte Jung bei einer gemeinsamen Feier mit dem Mainzer Kardinal Karl Lehmann anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums des Ökumenismus-Dekrets des Vatikanischen Konzils. 1964 beschloss die katholische Kirche mit dem Dokument eine Öffnung des Dialogs mit anderen christlichen Konfessionen.
Evangelischer Kirchenpräsident: Einheit ist keine Vereinheitlichung
Nach Jung könne dies eine „Einheit sein, die auch die Verschiedenheit im Glauben nicht nur annimmt, sondern auch als Geschenk versteht“. Nach Ansicht des evangelischen Kirchenpräsidenten bedeutet „Einheit zu leben nicht Vereinheitlichung“. „Einheit leben heißt auch Unterschiede auszuhalten“. Dabei sei es wichtig, die Geduld nicht zu verlieren, sondern wie das Ökumenismus-Dekret darauf zu vertrauen, „dass Einheit von innen heraus und vor allem durch innere Bekehrung der Herzen wachsen muss“.
Ökumene Dekret: kopernikanische Wende in katholischem Denken
Jung lobte die Entscheidung der katholischen Kirche im Vatikanischen Konzil als „kopernikanischen Wende“. Sie habe damit anerkannt, dass auch außerhalb der katholischen Kirche „vielfältige Elemente der Heiligung und Wahrheit“ zu finden seien. Zuvor habe sie jahrhundertelang darauf beharrt, dass nur in ihr und durch sie Menschen Heil erlangen könnten. Dies sei ein wichtiger Schritt gewesen, „um überhaupt mit den anderen christlichen Kirchen ins Gespräch zu kommen und so in die ökumenische Bewegung des 20. Jahrhunderts einzutreten“.
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