Dekanat Rodgau

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    Abgeordnete ansprechen - für Frieden

    Ihre Worte gegen Waffen

    istockphoto, BraunSSchreibenSchreiben für den Frieden

    Die Nachrichten über die Lage der Welt, über den Krieg in Syrien, steigende Militärausgaben, beunruhigen. Friedenspfarrerin Müller-Langsdorf ermutigt Bürgerinnen und Bürger mit praktikablen Vorschlägen, sich aktiv für Frieden einzusetzen.

    Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf ermutigt Bürgerinnen und Bürger und evangelische Kirchenmitglieder sich gegen Rüstungsexporte und für friedliche Konfliktlösungsstrategien einzusetzen. Dafür hat die Referentin für Friedensarbeit im Zentrum Ökumene der EKHN und EKKW gute Gründe: „Im Moment herrscht eine gesellschaftliche Stimmung, nach der komplexe Konflikte mit militärischen Mitteln gelöst werden sollen. Dafür spricht die Ankündigung des neuen US-Präsidenten, den US-Militärhaushalt um zehn Prozent zu erhöhen.“ Zudem bereite ihr Sorge, dass dort auch der Einsatz nuklearer Waffen wieder offen diskutiert werde.

    Wie sich militärische Auseinandersetzungen bei Menschen auswirken, erlebt Friedenspfarrerin Müller-Langsdorf in ihrer täglichen Praxis. Sie berät deutsche Soldatinnen und Soldaten, die den Kriegsdienst aus Gewissengründen verweigern möchten. Dabei nimmt sie wahr: „Es gibt Gewissensnot und die Erfahrung von Traumatisierung.“ Untersuchungen belegen, dass fast 25 Prozent der zurückkehrenden Soldatinnen und Soldaten aus Auslandseinsätzen an Leib und Seele verletzt zurückkehren. Reden, in denen gefordert wird, „mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen“ sieht die Pfarrerin kritisch. Denn diese Forderungen konzentrierten sich vorwiegend auf militärische Lösungen. 

    Wahlprüfsteine mit Ideen für konkrete Fragen und Wünsche an Politiker

    Um Zeichen für den Frieden zu setzen, hat die Friedenpfarrerin ganz konkrete Vorschläge bezüglich der Bundestagswahl: „Bitten Sie Ihren Abgeordneten, bzw.  Kandidaten für die Bundestagswahl, sich gegen den Export von Rüstungsgütern aus Deutschland und für friedliche Lösungen einzusetzen“. Praktikable Impulse und Textbausteine bieten hier die Wahlprüfsteine der Aktion  „Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel“. Zu den Mitgliedern der Aktion gehört auch die EKHN. Die Wahlprüfsteine können eine Quelle für Ideen sein, um einen Brief oder eine E-Mail mit Fragen, bzw. Wünschen an den Abgeordneten aus dem eigenen Wahlkreises zu formulieren (Liste der Abgeordneten im Bundestag). Zudem ließen sich bei Wahlkampfveranstaltungen gezielte Fragen an Politiker stellen. Aber ob ein solches Engagement überhaupt Wirkung zeigt? Die Referentin ist zuversichtlich: „Wenn sich viele Menschen melden, kann das Politiker zum Handeln motivieren.“ Laut Müller-Langsdorf sollten politisch Verantwortliche daran erinnert werden, dass es zu ihren Aufgaben gehöre, zugunsten des Friedens in der Welt gegebenenfalls Wirtschaftsinteressen zu zügeln. Die evangelische Friedens-Referentin erklärt: „Die Bundesrepublik ist bei der Lieferung von Großwaffen die Nummer fünf auf der Weltrangliste, bei Kleinwaffen Platz drei. Hier geht es um die Verantwortung für die Folgen.“

    Waffen befeuern Konflikte

    Was Waffengewalt bewirkt, hat die Friedenspfarrerin auch durch ihre ehrenamtliche Arbeit für syrische Flüchtlinge in Griechenland kennengelernt. Sie beschreibt die Folgen: „Flucht, Hunger, Armut, zerrissene Familien.“ Die Lieferung von Waffen befeuere Konflikte und lasse sie ausufern, weil die Auseinandersetzungen dadurch nicht mehr auf einem gewaltfreien Niveau weitergeführt würden. Selbst wenn Rüstungsgüter heute an scheinbar sichere Partner geliefert würden, könnten sie morgen in die Hände von Terroristen oder potentiellen eigenen Feinden gelangen – denn sie könnten weiterverkauft werden und seien haltbar, erklärt die Friedenspfarrerin. 

    Segen für Gerechtigkeit

    Deshalb schließt sich Pfarrerin Müller-Langsdorf den Forderungen der „Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel“ an.  Die Erklärung wurde am 4. März 2017 während des Aktionstages in Frankfurt am Main verabschiedet:

    • Ein Verbot des Exports von Kleinwaffen und der zugehörigen Munition.
    • Den Stopp des Exports von Kriegswaffen, Rüstungsgütern und Dual-Use-Gütern in kriegführende und menschenrechtsverletzende Staaten.
    • Ein Verbot von Lizenzvergaben zum Nachbau deutscher Kriegswaffen und Rüstungsgüter.
    • Ein Verbot von staatlichen Bürgschaften zur finanziellen Absicherung von Rüstungsgeschäften. 

    „Mit diesen Forderungen sowie den Wahlprüfsteinen erhalten Bürgerinnen und Bürger einen praktikablen Werkzeugkasten, mit dem sie eine friedlichen Zukunft mitgestalten können“, fasst die Friedensreferentin aus dem Zentrum Ökumene in Frankfurt zusammen. An dem Aktionstag Anfang März 2017, aus dem diese „Werkzeuge“ hervorgegangen sind, hatte sich Sabine Müller-Langsdorf selbst beteiligt und ihn mit einem ökumenischen Friedensgebet mit der Wanderfriedenskerze aus Frankfurt beendet. Dabei startete sie am Gerechtigkeitsbrunnen auf dem Frankfurter Römerberg, den Justizia ziert. Die offenen Augen der Statue richten sich direkt auf den Römer, den Ort des politischen Geschehens in Frankfurt am Main. „Darum geht es: Politiker immer wieder an Gerechtigkeit zu erinnern und mit offenen Augen Unrecht zu sehen und zu nennen.“ Leitend während des Pilgerwegs durch Frankfurt war Psalm 1: „Selig der Mensch, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen.“

    Wahlprüfsteine der Aktion  „Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel“

    Adressaten: Abgeordnete des Bundestages

    Aktion  „Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel“

    Konflikte ohne Waffen lösen: Ziviler Friedensdienst

    mehr über "Frieden statt Gewalt"

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