Jesus an Bord
ANgeDACHT für Februar 2025 von Peter Meier-Röhm, Pfarrer für alle Menschen in Alten- und Pflegeeinrichtungen
„Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)

Neulich traf ich eine Frau. Sie erzählte mir mit spürbarer Begeisterung: „Stell Dir vor, Du bist mit dem Auto unterwegs. An der Straße steht ein Anhalter. Er lächelt Dich sanft an und macht das Peace-Zeichen. Der bärtige Typ mit den langen Haaren kommt dir bekannt vor. Du denkst, er sieht irgendjemanden ähnlich. Dann fällt es dir ein, Du kennst ihn aus dem Fernsehen von Bibel TV, 'The Chosen – Die Auserwählten'. Das ist diese moderne Serie mit den Jüngern und dem... Du kannst es nicht fassen, es ist der Jesus, der am Straßenrand steht. ER kreuzt deinen Lebensweg und winkt Dir zu. Was tust DU?"
Liebe Leserin, lieber Leser,
kann das sein, mitten im Alltag eine Begegnung mit Jesus? Die Epiphanias-Zeit 2025 im Kirchenjahr reicht bis in den Februar. Ihre Botschaft ist, dass das Licht der Liebe Gottes, also Jesus, weiter in die Welt hinein strahlt und wirkt. Da könnte so eine Epiphanie (also Erscheinung Gottes) doch ganz gut möglich sein?
Ich rechne damit, dass Jesus meinen Lebensweg kreuzt. Nur durch seine spürbare Zuwendung ist mir mein Dienst in den Altenheimen des Landkreises Offenbach und dem Evangelischen Hospiz in Frankfurt möglich. Immer wieder erlebe ich, zusammen mit alten oder sterbenden Menschen und ihren Angehörigen, wie er sein Versprechen erfüllt:
Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben (Johannes 8,12).
"Haltet Ausschau, es lohnt sich", lautet die frohe Botschaft! Gott gibt sich auf vielfältige Weise zu erkennen, jeder und jedem. Wenn Du ihn (oder sie?) unterwegs auf den Straßen deines Lebens plötzlich entdeckst, musst du selbst entscheiden. Anhalten und mitnehmen oder stehenlassen und weiterfahren; beides ist möglich?
Von einem befreundeten Pastor hörte ich, dass Jesus denen freundlich hinterher winkt, die weiterfahren. Mit Sicherheit, weil er einen Plan für ihr Leben hat und weiß, wann und wie er ihnen das nächste Mal begegnen wird.
Wer sich für Anhalten und Mitnehmen von Jesus entscheidet, steht vor einer besonderen Herausforderung. Wohin nun mit diesem Anhalter, der zum (Mit)Fahrer wird? Auf den Beifahrersitz, damit man ihm im Blick hat oder auf den Rücksitz, damit er sich möglichst still und unauffällig verhält?
Aber was ist, wenn Jesus sagt: „Lass mich bitte fahren und übergib mir das Lenkrad!“ Das geht doch nicht. Ich selbst bin der allerbeste Autofahrer, will bestimmen, wo es langgeht. Die meisten sagen wahrscheinlich: „Bei allem Gottvertrauen, ich gebe doch nicht das Steuer aus der Hand!“
Ich habe die Frau gefragt, die mich zu diesem Beitrag inspiriert hat, wie sie sich eine persönliche Begegnung mit Jesus vorstellt? Schmunzelnd sagte sie, dass ihr neu zugelassenes Auto den Bibelvers von oben, JH-812, als (Kenn)Zeichen hat, damit ER sofort sieht: Hier ist er willkommen.
Haben Sie auch eine Mitfahrgelegenheit oder mehr für Jesus?
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