Dekanat Rodgau

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    Es gibt keine "Eltern- App"

    “Heute kümmern sich vor allem die Medien intensiv um die Jugendlichen - weniger die Lehrer und die Eltern, “ sagte neulich ein Jugendherbergsvater zu mir. Bei der nächsten Konfi- Übernachtung achtete ich bewusster darauf: Früher rannten sie raus und rein und waren oft recht wild. Inzwischen bringen sie ihre kleinen viereckigen Geräte mit und sind recht pflegeleicht geworden: Jeder tippt, wischt und postet vor sich hin. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten kommen wir noch ins Gespräch. Dann wird diskutiert über Gott und die Welt. Aber sobald die Hände wieder von Messer und Gabel befreit sind, geht der Griff in die Hosentasche. Es wird weiter getippt und gelacht. Oft eher nebeneinander als miteinander.

    Bei uns in der Johannesgemeinde stellen sich die Konfirmanden immer mit ihrem Vorbild und ihrem Hobby vor. „Ich hab nix gefunden im Internet!“ seufzte ein Mädchen ratlos. „Du sollst in deinem Herz und Hirn suchen!“, rutschte es mir etwas direkt raus. Sie hat mir verziehen – und erfasst, dass Vorbilder nicht zu googeln sind....

    Aber haben wir, die Eltern und Erzieher überhaupt noch genügend Zeit, Geduld, Kraft und Liebe, unsere Kinder und Jugendlichen intensiv zu begleiten? Wir sind gefragt, unserem Nachwuchs zu vermitteln: „Es kommt vor allem darauf an, wer du bist. Und nicht auf das, was du hast.“ Die „Eltern- App“ – die gibt es ebenso wenig zum Herunterladen wie gute Vorbilder...

    Werte wie Glück, Gesundheit, Familie, Freundschaft, Frieden und gute Gemeinschaft – alles nicht mit Geld zu bezahlen und doch unsere höchsten Güter. Je mehr Konsens darüber in Familie, Schule und Gesellschaft herrscht, umso mehr stärken wir damit unsere Heranwachsenden. Dann finden sie ihre Vorbilder auch in beherzten Eltern. Die mit ihnen humorvoll Erziehungsparterschaften aushandeln, vor allem in der Pubertät. Das Allerwichtigste für Kinder sind fröhliche Eltern, die zu ihnen stehen. Dann sind die käuflichen Dinge auch nicht mehr so wichtig.

    Auch die Kirchen sind verstärkt gefordert. Mit dem unschlagbaren Vorteil einer steinalten und doch zeitlos schönen Botschaft an jedes Kind: Du bist, so wie du bist, ein Ebenbild Gottes. Einmalig, wunderbar geschaffen, gewollt und bejaht. Bei deinem Namen ins Leben gerufen. Die Liebe Gottes erlebst du zunächst in der Liebe deiner Eltern und in allen, die dein Heranwachsen begleiten. Später darfst du sie an andere weitergeben und kannst so den Himmel ein klein wenig auf diese Erde herunter holen. Wunderbar, dass es dich gibt!

    Martina Hofmann- Becker
    Prädikantin
    Evangelische Kirchengemeinde Langen

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