Herzlich willkommen, Neuanfang!
ANgeDACHT für April 2024 von Barbara Schindler, Pfarrerin in Dreieichenhain und Götzenhain
Ich bin nicht immun gegen Gegenwind, doch ich lauf los.
All die schönen Erinnerungen – ich halt sie hoch!
Ich fühl mich ein´ Tag schwach, ein´ Tag wie neugeboren.
Ich will Altes nicht bekämpfen, ich will Neues formen:
Folge mein‘m Ruf; träum´ von Wolken leicht.
Ich räum die Blüten aus dem Weg, nutz die Gelegenheit.
Halt mich am Vorne fest, es fühlt sich wacklig an,
herzlich willkommen, Neuanfang“!
(Clueso: Neuanfang)
So heißt es im Lied „Neuanfang“ des Sängers Clueso (2016), das Ihr Euch gern bei YouTube anhören könnt:
https://www.youtu.be/dp5p8gMpBTg
Immer wieder mal im Leben stehen wir vor Neuanfängen: bei der Einschulung oder nach dem Schulabschluss, beim Einstieg ins Berufsleben, beim Wechsel des Arbeitsplatzes oder auch beim Übergang in den Ruhestand. Neufanfang ist der Umzug in eine andere Stadt oder auch der Beginn einer neuen Beziehung. Oder wenn man auf einmal ohne einen geliebten Menschen durchs Leben gehen muss.
Unser Leben ist voller Neuanfänge. Manche Neuanfänge setzen wir selbst in Gang, zu anderen werden wir durch äußere Umstände gezwungen.
Die Bibel erzählt viele Geschichten vom Neuanfang:
Da ist Abraham, der auf das Geheiß Gottes hin seine Heimat verlassen und in ein fremdes Land ziehen soll.
Da ist die verwitwete Ruth, eine junge Frau, die ihre Heimat verlässt, um ihre Schweigermutter in das Land Israel zu begleiten, wo sie als komplett Fremde ganz neu anfangen muss.
Da ist der Zöllner Zachäus, ein ortsbekannter Betrüger, mit dem keiner was zu tun haben will. Als Jesus ihn trotzdem besucht, erkennt Zachäus, dass sein Leben in einer Sackgasse steckt und er einen Neuanfang braucht: Er zahlt allen Geschädigten ihr Geld zurück, gibt seinen Beruf auf und folgt Jesus nach.
Und da ist Ostern. Der Neuanfang schlechthin: Da, wo alle nur das Ende sehen, Kreuz und Tod und Grab – da macht Gott einen neuen Anfang, ruft aus dem Tod ins Leben.
Ja es scheint: Gott mag Neuanfänge. Gott schickt Menschen immer wieder auf neue Wege. Nicht nur äußerlich, auch innerlich. So forderte ja auch Jesus die Menschen immer wieder dazu heraus, ihr Leben zu überdenken und sich zu fragen: Braucht es vielleicht einen Neuanfang… im Umgang mit mir selbst, im Umgang mit anderen? Und welchen alten Ballast muss ich vielleicht erst loslassen, wovon mich verabschieden – um neu anfangen zu können?
Es ist nie zu spät für einen Neuanfang, singt Clueso - und die Bibel gibt ihm recht!
Ein Neuanfang erfordert Mut, Vertrauen und auch Geduld. Oft ist er mit gemischten Gefühlen verbunden, die Clueso in seinem Lied sehr gut beschreibt:
„Ich fühl mich einen Tag schwach, einen Tag wie neugeboren,
halt mich am Vorne fest, es fühlt sich wacklig an.
Herzlich willkommen, Neuanfang!“
Ich glaube, dass Gott, der Menschen immer wieder auf neue Weg schickt, ihnen dabei auch den Rücken stärkt.
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