Dekanat Rodgau

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    Leben aus dem Osterglauben

    ANgeDACHT für April 2023 von Pfarrerin Sabine Beyer, Evangelische Emmausgemeinde Jügesheim 

    »Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.« 

    Brief des Apostels Paulus an die Römer, Kapitel 14, Verse 8b bis 9

    Bei so mancher Trauerfeier, an so manchem offenen Grab stand ich und sprach diese Verse aus dem Römerbrief des Paulus. Paulus geht‘s in diesem Zusammenhang gar nicht um die Ostergeschichte, und doch atmet dieser Vers österlichen Geist, benennt, was der Grund seines Handelns, seiner Hoffnung und letztlich auch unser Trost heutzutage im Umgang mit dem Tod sein kann:  dass keiner verloren geht oder dem Dunkel anheimfällt.

    Immer wieder verdrängen Menschen Gedanken an die eigene Sterblichkeit, manche neigen dazu, Warnsignale ihres Körpers zu ignorieren – bis es unter Umständen zu spät ist. „Kein Verhältnis zur Zeit, kein Verhältnis zum Tod“, benennt Max Frisch in „Homo Faber“ diese moderne Haltung, die den gewissenlos-wissenschaftsgläubigen Titelhelden als Schmied seines Glückes schließlich nicht nur sein eigenes Leben kostet. Diagnose Krebs. Hätte er es nicht wissen können? 

    Krebs. Das Geschwür unserer Zeit. Unkontrolliertes Ausbreiten mutierter Zellen, erst onkogenes Gewebe in einem Organ, dann Metastasen überall. Zu spät!

    Nicht erst, wenn ich schlimm erkrankt bin, sollte ich mir überlegen, wie mein eigens Verhältnis zum Tod ist und mich fragen, ob ich um jeden Preis überleben will, wo ich die Kraft zum Kämpfen hernehmen werde.

    Paulus drückt im Philipperbrief (Kapitel 1,21 ff.) eine gewisse Todessehnsucht aus. Lieber früher als später möchte er sich in der ewigen Gegenwart Christi geborgen fühlen. Das entscheidende Kriterium aber ist sein Wille, dem Evangelium Jesu Christi zu dienen, es weiter zu verbreiten, neue Gemeinden zu gründen. Also geht’s weiter, motiviert er sich immerfort, ist in Bewegung bis er in Rom zunächst unter Hausarrest steht, dann verurteilt wird.

    Was Paulus trägt: Von Gottes Liebe im Leben und im Sterben umfangen zu sein. Ein stabiles Fundament, auf dem wir losziehen können in die Nachfolge Jesu. Aus dem Osterglauben leben. Tag für Tag. Wenn wir unseren eigenen Lebensweg mit Jesu Weg verknüpfen, auch wenn seine Fußstapfen viel zu groß sind, geht auch unser Leben durch den Tod hindurch. Weil Jesus Christus uns vorausgegangen ist. Freut Euch in dem Herrn allewege. Frohe Ostern!

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