Dekanat Rodgau

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    Am eigenen Leib

    ANgeDACHT für März 2023 von Pfarrerin Daniela Wieners, Evangelische Kirchengemeinde Steinheim/M. 

    »Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem und es wird vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.« 

    Lukas-Evangelium, Kapitel 18, Vers 31

    Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Die Kostüme werden wieder weggepackt. Und wir Christen machen uns auf den Weg nach Jerusalem. Das heißt, wir gehen in der Passionszeit den Weg Jesu mit, der ihn bis ans Kreuz gebracht hat. Mit Passionsandachten und Kreuzwegen erleben wir mit, was damals geschehen ist. Und nicht nur das.

    „Passion“ heißt Leiden, und das Leiden Jesu wird plötzlich wie ein Spiegelbild für unser eigenes Leiden, für das Leid, das wir jeden Tag in dieser Welt sehen und erleben. Er selbst hat am eigenen Leib erfahren, was Ungerechtigkeit, Hass und Ausgrenzung bedeuten. Er wurde unschuldig verhaftet, misshandelt und ermordet und steht damit für die vielen Menschen, denen dies im Iran, Syrien, der Ukraine oder anderswo auf der Welt geschieht. Die Auseinandersetzung mit Jesu Leiden ist die Frage nach dem „Warum?“ „Ich kann nicht mehr an einen gütigen Gott glauben“, sagte mir kürzlich jemand, „angesichts des Leides, dass ich beim Tod meiner Mutter erlebt habe“. Eine schlimme Erfahrung, auf die es keine pauschale Antwort gibt. Die Klage wird in der Bibel nicht ausgeblendet, vielmehr spiegelt sie sich in vielen Psalmtexten wider:

    „Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?“ (Psalm 42,4)

    Welche Antwort erwarten wir darauf? Eine Antwort finde ich in der Passionszeit. Gott steht dem Leid nicht passiv und teilnahmslos gegenüber. Nein, in Jesus identifiziert sich Gott, der Herr, selbst mit den Leidenden und den Opfern. Er leidet mit, was Menschen erleben müssen. Und eröffnet in seiner Auferstehung die Möglichkeit, dass alles Leid einmal überwunden sein wird, auch wenn wir es noch nicht verstehen können. Er ermöglicht mir damit, trotzdem an ihn zu glauben, weil ich viel Positives von ihm erfahren habe, und auch das Negative aus seiner Hand zu nehmen:

    „DU bist bei mir, deine rechte Hand hält mich, auch im Todesschatten fürchte ich kein Unglück.“ (Psalm 23,4)

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