Dekanat Rodgau

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanates Rodgau zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

    AngeboteÜbersicht
    Menümobile menu

    Vom Sehen und Erkennen

     

    ANgeDACHT für August 2025 von Christina Schultheis, Pfarrerin der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde der Mainperlen in Steinheim

    „Und der HERR führte mich heraus ins Weite,
    er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte.“

    Psalm 18.20

    Ich halte meine Nase ganz dicht an das kleine Flugzeugfenster, um hinaus in die Ferne sehen zu können. Dort, wo an einem so sonnigen, wolkenlosen Tag wie diesem der Himmel die Sicht nach unten frei gibt. Meer, Horizont und Himmel berühren sich – ja, es scheint, als würden sie sich in tiefstem Blau miteinander verbinden zu einem großen Ganzen. Ich staune. Halte inne. Andächtig. Im Stillen. 

    Von Kindertagen an gehören Fensterplätze zu meinen Lieblingsplätzen, geben sie doch auf besondere Weise den Blick frei auf ein kleines Stück Welt. Ausschnittsweise. Manchmal schnell vorüberziehend und flüchtig. Dann scheinbar unbewegt. Einem Stillleben gleich.

    Doch die Welt, unser Sein, stehen nicht still, sondern unterliegen einem stetigen Wandel, der uns in die Weite führt. In eine Weite, die Bereicherung sein, aber auch Angst machen kann. Von unseren jeweiligen Orten und Plätzen aus, mit unseren je eigenen Blickwinkeln und verschiedensten Perspektiven spüren wir das immer wieder aufs Neue. Und das in so vielen Lebensbereichen. Gerade weil diese Weite unsere menschlichen Erkenntnisfähigkeiten und -möglichkeiten überschreitet. Wie vieles lässt sich kaum mehr fassen, greifen oder begreifen? 

    Diese Weite, sie ist ganz eng mit der uns geschenkten Freiheit verknüpft. Und nicht zuletzt auch mit der Verantwortung für das schöpferische Werk Gottes, für diese Erde, unsere Mitgeschöpfe, unsere nahen und fernen Nächsten – und für uns selbst. 

    Nicht nur von meinem Fensterplatz in diesem besonderen Moment des Unterwegsseins, sondern auch im Lärm und Trubel des Alltags möchte ich mir deshalb immer wieder Zeit nehmen, um von meinem Platz aus hinauszublicken ins Weite und mich genau dorthin von Gott herausführen zu lassen. Im Betrachten genauso wie im Denken, Fühlen und Handeln. Im Vertrauen darauf, dass Gott meine Schritte begleitet und mir Freiheit schenkt. Dass er mich befreit von engen Grenzen und kurzer Sicht. Dass er den Weg vor meinen Füßen ebnet und meinen Blick aufrichtet. Damit ich sehe und erkenne, wie ich erkannt bin. Bejaht von Gott, der Gefallen an mir hat. 

    „Und der HERR führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte.“
    Psalm 18,20 

     

     

    Diese Seite:Download PDFDrucken

    to top