Dekanat Rodgau

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    In Ansätzen verstanden

    ANgeDACHT für September 2023 von Pfarrerin Leonie Krauß-Buck, Evangelische Kirchengemeinde Seligenstadt und Mainhausen 

    Er sprach zu ihnen: "Wer sagt denn ihr, dass ich sei?" Da antwortete Simon Petrus und sprach: "Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!"

    Matthäus 16, 15+16

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    man wird es in diesem September einfach nicht vermeiden können, von unzähligen Straßenlampen und Plakatwänden her angelächelt oder fixiert zu werden. Es ist Wahlkampf in Hessen. Am 8. Oktober werden wir wieder an die Wahlurnen gerufen. Alle Kandidatinnen und Kandidaten werden bis dahin versuchen, sich in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, und präsentieren ihre Konterfeis und Werbeslogans, wo immer das möglich ist.  

    Der bisweilen ausufernden Bilderflut kann man einfach nicht entgehen. Und ob man auf diese Weise tatsächlich mit jemandem bekannter werden kann? Um bei einem Menschen einschätzen zu können, wer er ist und für was er steht, braucht es wirkliche Begegnungen, möglicherweise auch Auseinandersetzungen. Vom äußeren Augenschein lässt sich wenig ableiten. Und so sind wir, das „Wahlvolk“, schnell verleitet, in die Konterfeis Erwartungen und Befürchtungen hinein zu lesen, die mit der Realität wenig zu tun haben.

    Das gehört zum Menschsein dazu, zumindest taucht es auch in der Bibel auf, von Jesus selbst thematisiert: Im Matthäusevangelium wird erzählt, wie er seine Freunde bittet, ihm zu sagen, wie sie ihn sehen. Er scheint an sich und seinem Auftrag zu zweifeln.

    Große Menschenmengen hat er um sich versammelt, mit Reden und Tun begeistert und inspiriert. Trotzdem, oder gerade deshalb muss er feststellen, dass in ihn alles Mögliche und Unmögliche hineininterpretiert wird. Einige titulieren ihn als „Fresser“ und „Weinsäufer“, andere halten ihn für einen Querulanten und Gotteslästerer. Die freundlicheren Zeitgenossen vermuten, dass in ihm der Prophet Elia zurückkehrt, oder dass Jesus der neue Johannes der Täufer ist.

    Glücklicherweise gibt Petrus, der Jünger, auf Jesu Frage „Was sagt denn ihr, wer ich sei?“ die vermutlich erwartete und einzig richtige Antwort: „Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn.“ Er bekennt, dass er an Jesus von Nazareth als den glaubt, der schon in den alten Schriften des Volkes Israel als Retter und Befreier angekündigt wird und in einer großen Tradition steht, aus der er einzigartig wirken wird. 

    Für Jesus scheint dieses Bekenntnis der letzte Anstoß gewesen zu sein, den begonnenen Weg zu vollenden.  Er weiß sich in Ansätzen verstanden. Jedenfalls macht er sich jetzt nach Jerusalem auf, auch im Wissen, dass er dort verurteilt und hingerichtet werden wird. 

    Seit zweitausend Jahren wird in der ganzen Welt weiterhin darüber geredet und gestritten, wer Jesus wirklich war. Alles Mögliche wird immer noch in ihn hineingelesen. Wer Jesus wirklich gewesen ist, weiß Gott allein. Wir können nur Auskunft darüber geben, wer Jesus für uns selbst ist. Was es für uns bedeutet, dass er der Christus ist.

    So wünsche ich Ihnen für den September viele neue Erkenntnisse und Einsichten - und Weisheit und Besonnenheit für den 8. Oktober.

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