Dekanat Rodgau

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    Das blühende Leben

    von Pfarrer Jochen-M. Spengler, 
    Evangelische Versöhnungsgemeinde Buchschlag-Sprendlingen

    »Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen,
    der vom Himmel fleußt, dass ich dir stetig blühe;
    gib, dass der Sommer deiner Gnad
    in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe.«

    Evangelisches Gesangbuch (EG) 503, 13

    Liebe Leserinnen und Leser,

    aus welchem sehr bekannten christlichen Sommerlied stammt die obige Strophe?

    Ich gebe Ihnen einen Tipp:
    In anderen Strophen dieses Liedes ist von Herz die Rede und von Freud’ - außerdem wird behauptet, dass Narzissus und die Tulipan sich viel schöner anziehen als Salomonis Seide.

    Und nun wissen es natürlich viele von Ihnen: Das Lied heißt: „Geh aus mein Herz und suche Freud‘“ - und für mich ist es eines der schönsten Sommerlieder überhaupt!

    Erinnerungen an meine Kindheit werden wach, eine Zeit, die für mich - und an sich - zumindest im Rückblick leichter und unbeschwerter erscheint als die Gegenwart.

    Text, Melodie und Rhythmus dieses Liedes regen in mir alle Sinne an: Sie riechen nach Blumen und blühenden Wiesen - und auch ein bisschen nach Chlor, den man beim ersten Schwimmbadbesuch des Sommers immer besonders deutlich bemerkt. Sie schmecken nach frischen Erdbeeren - und sie streicheln die Haut wie ein lauer Sommerwind.

    Natürlich kennen die meisten eher nur die ersten Strophen dieses Liedes, denn trotz der beschwingten Melodie singt sich normalerweise kaum jemand bis zum dreizehnten Vers durch. Aber der Text gerade dieser Strophe macht aus einem fröhlichen Sommerliedchen schließlich mehr, denn aus dem Lob der sommerlichen Natur wird ein gesungenes Gebet:

    Hilf mir und segne meinen Geist…
    gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele viel Glaubensfrüchte ziehe.

    Wer von uns wünschte sich nicht manchmal aus tiefstem Herzen, dass die Geiststrahlen Gottes den eigenen Glauben bunt und kraftvoll erblühen lassen könnten wie die Sonne die Blumen!

    Was ich an diesem gesungenen Gebet besonders schön finde, ist die Annahme, dass unser Glaube nicht von allein, sondern vor allem durch die Gnade Gottes wachsen, blühen und schließlich Früchte tragen kann - so wie auch eine Blume nicht aus eigener Kraft zur Blüte kommt, sondern durch Sonne, Wind und Regen.

    Und so wie Gott jedem noch so gewöhnlichen Gänseblümchen Jahr für Jahr all dieses gibt, so wird Gott auch jedem von uns das seine (oder ihre) geben, damit wir in unserem Leben und Glauben und zur Freude unserer Nächsten blühen können.

    Ich wünsche Ihnen einen Sommer, in dem Ihr Herz möglichst oft ausgehe, Freud’ suche und finde!

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