Dekanat Rodgau

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    Alles neu macht der Mai!

    von Dekan Steffen Held, 
    Evangelisches Dekanat Dreieich-Rodgau

    »Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?«

    Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 43, Vers 19a

    „Alles neu macht der Mai“, so formuliert es der Volksmund mit Worten eines alten Gedichtes.

    Beim Blick in die Natur können wir dieses Neue auf oftmals wunderbare Weise entdecken. Förmlich Kraft strotzend grünt und blüht es mittlerweile allüberall. Die Temperaturen steigen und locken uns ins Freie. Die Bäume haben sich ihr Laub zurückgeholt, Blumen und erste Früchte strahlen langsam um die Wette. Wie schön ist es, entlang von Bäumen voller Kirsch- und Apfelblüten einen Spaziergang oder eine Radtour in die Umgebung zu unternehmen. Was freue ich mich auf den ersten Erdbeerkuchen!

    Der Vers „Alles neu macht der Mai“ weckt in mir Vorfreude auf die nächsten Monate, die ich allerdings auch mit gemischten Gefühlen erwarte.

    Denn nach über einem Jahr Pandemie und Corona-Beschränkungen spüre ich, wie ich langsam ungeduldig werde. „Alles neu…“ – eigentlich wäre ich schon dankbar, wenn ich in Vielem mein altes Leben wiederhätte, ohne AHA-L und so weiter. „Alles neu…“ – das muss gar nicht sein. Neues kann auch zu Unsicherheiten führen. Brauchen wir in diesen Tagen nicht vielmehr das Vertraute – wieder? Andererseits hat das Neue natürlich seinen ganz eigenen Zauber, und vielleicht ist es ja schon längst im Entstehen – doch wir übersehen es?

    Bei dem alttestamentlichen Propheten Jesaja können wir in der Bibel folgenden Satz lesen:

    Gott spricht:
    „Siehe, ich will ein Neues schaffen,
    jetzt wächst es auf,
    erkennt ihr’s denn nicht?“
    (Jesaja 43,19a)

    Jesaja lebte vor vielen Jahrhunderten in schwerer Zeit. Bei ihm war es keine Pandemie, aber das Exil, welches nicht nur für ein paar Jahre das Leben der Menschen bestimmte, sondern das einer ganzen Generation. Jesaja hat miterleben müssen, wie plötzlich alles anders war, wie alles zu Ende gegangen war. Viele Menschen hatten alles verloren, unzählige mussten sterben. Ohne Aussicht auf Veränderung zweifelten sie an Gott und verzweifelten an ihrer Situation.

    Inmitten dieser dunklen und schweren Zeit sieht Jesaja genau hin und schaut voraus. Er tut dies voller Gottvertrauen und entdeckt die zarten Hoffnungszeichen. Diese gilt es, in den Blick zu nehmen, und sie nicht zu übersehen.

    Gott spricht:
    „Siehe, ich will ein Neues schaffen,
    jetzt wächst es auf,
    erkennt ihr’s denn nicht?“

    Voller Hoffnung und Zuversicht blicke ich in diesen Tagen voraus. Unser Glaube kann uns in schweren Zeiten in besonderer Weise tragen.

    Hoffnungszeichen, das sind in diesem Frühling für mich nicht nur leckere Erdbeeren, sondern auch das Voranschreiten der Impfungen und der unermüdliche Einsatz so vieler engagierter Menschen in Medizin und Pflege.

    Im Blick auf unser neues, frisch fusioniertes Dekanat freue ich mich zudem ganz und gar über das, was da beginnt. Hoffnungszeichen sind für mich dort, erste freundliche Begegnungen mit engagierten Menschen, die mich voller Freude nach vorne blicken lassen.

    Lassen wir uns von der Zuversicht und dem Gottvertrauen Jesajas anstecken und dem Neuen vertrauen. Es kommt – und es wird gut! Denn Gott ist mit dabei.

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